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Norwegischer Doppelsieg beim Riesenslalom von Schladming – Odermatt kämpft sich doch noch aufs Podest

Alexander Steen Olsen gewinnt den Riesenslalom von Schladming vor seinem Teamkollegen Henrik Kristoffersen. Loïc Meillard kann seine gute Ausgangslage nicht nutzen - und Marco Odermatts Aufholjagd führt ihn auf Platz 3.

Die Nachtevents von Schladming bieten meist viel Spektakel. Einmal warfen angeheiterte Zuschauende mit Schneebällen nach Henrik Kristoffersen. Einmal löste eine Flitzerin die Zeitmessung aus. Und im vergangenen Jahr gab es eine sportliche Heldengeschichte: Marco Odermatt zeigte eine absurde Aufholjagd und gewann ein verloren geglaubtes Rennen doch noch.

Am Dienstagabend waren die Geschichten etwas profaner. Die berüchtigte Planai präsentierte sich für einmal nicht als spiegelglattes Eisfeld, sondern als Salzpiste. Wegen des schlechten Wetters blieb viel Publikum daheim. Mal regnete es, mal schneite es, mal war der Nebel so dicht, dass kaum mehr etwas zu sehen war. Wegen den misslichen Bedingungen wurde der Start nach unten versetzt. Die Fahrtdauer betrug nur noch etwas mehr als 50 Sekunden, SRF-Experte Didier Plaschy nannte es einen «Sprint-Riesenslalom».

Marco Odermatt stand nach dem 1. Lauf mit einem Regenschirm in der Hand im Ziel und sagte: «Schon beim dritten oder vierten Tor hatte ich Mühe, Tempo aufzunehmen.» Der Gesamtweltcup-Führende konnte seine Dominanz zunächst nicht richtig entfalten. Nach dem 1. Durchgang belegte der Nidwaldner Zwischenrang 12, mit neun Zehnteln Rückstand auf die Spitze. Die Erinnerungen an die letztjährige Ausgabe kamen umgehend auf. Damals lag er nach dem 1. Lauf mit einer knappen Sekunde Rückstand auf dem 11. Rang, ehe er diesen denkwürdigen Fabellauf folgen liess. Odermatt wollte die Parallelen aber nicht bemühen am Dienstagabend. «Letztes Jahr hatte ich einen grossen Fehler drin. Jetzt war ich von oben bis unten langsam», sagte er.

Steigerungslauf: Odermatt verbessert sich von Platz 12 auf Platz 3.
Bild: Giovanni Auletta / AP

Meillard landet knapp neben dem Podest

Odermatt wäre aber nicht Odermatt, wenn er sich nicht auf Knopfdruck steigern könnte. Im zweiten Durchgang zeigte er bei Schneefall einen starken Lauf und übernahm die Führung, die lange hielt. Nur die beiden Norweger Alexander Steen Olsen und Henrik Kristoffersen konnten die Marke des Schweizers am Ende noch unterbieten. Steen Olsen sicherte sich den Sieg und schlug Teamkollege Kristoffersen um 39 Hundertstel. Odermatt landete mit sechs Zehntel Rückstand auf Rang 3.

Loïc Meillard, der Führende des 1. Laufs, konnte von seiner Ausgangslage nicht profitieren. Der Neuenburger bekundete bei den schwierigen Verhältnissen vor allem im Steilhang Mühe. Meillard sagte aber: «Wir können das Problem lange suchen, es bringt nichts momentan.» Am Ende wurde er Vierter, das Podest verpasste er wegen einer Hundertstelsekunde. Thomas Tumler (19.) und Luca Aerni (22.) landeten ebenfalls in den Punkterängen.

Im Riesenslalom feierten die Schweizer zuletzt vier Siege hintereinander, in Adelboden dank Odermatt und Meillard gar einen Doppelsieg. Kurz vor der WM hinterliessen sie letztlich keinen unschlagbaren Eindruck. Vier Athleten (Odermatt, Meillard, Tumler, Aerni) haben die Selektionskriterien bereits erfüllt. Wer den fünften Startplatz kriegt, ist noch nicht definitiv. Fadri Janutin, Sandro Zurbrügg, Livio Simonet und Lenz Hächler konnten keine Werbung in eigener Sache betreiben. Sie alle erreichten den 2. Lauf nicht.

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