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Emma Aicher gewinnt die Kvitfjell-Abfahrt und holt ihren ersten Weltcupsieg – die Schweizerinnen überzeugen nicht

Gleich zwei Abfahrten bestreiten die Speed-Spezialistinnen dieses Wochenende. Nach der Schlappe am Freitag gelingen Gut-Behrami und Suter eine leichte Leistungssteigerung. Für einen Podestplatz reicht es abermals nicht.

Emma Aicher bestätigt ihre gute Form. Die erst 21-jährige Deutsche gewinnt die zweite Abfahrt in Kvitfjell und sichert sich damit ihren ersten Weltcupsieg. Besonders speziell daran? Erst am Freitag stand sie erstmals auf einem Weltcuppodest und wurde in der ersten Abfahrt des Rennwochenendes zweite.

Multitalent aber eigentlich Technikerin

«Es ist ein Traum, der in Erfüllung geht» freut sich Aicher im Interview mit SRF. Doch zu sehr freuen möchte sie sich dann doch noch nicht. «Ich bin glücklich, sollte es heute klappen. Aber es sind noch nicht alle unten»,  sagt Aicher. Die Nervosität ist ihr anzusehen, leicht zitternd verabschiedet sie sich. Doch der Traum, er geht in Erfüllung, niemand kann Aicher mehr gefährlich werden und die Medaille strittig machen. Dass dieser Traum vom Weltcupsieg ausgerechnet in der Abfahrt wahr wird, überrascht, zumindest teilweise. Denn eigentlich gilt die Deutsche als Slalom- und Riesenslalomspezialistin.

Zwei Silbermedaillen an den Junioren-Weltmeisterschaften 2022, je eine im Slalom und eine im «Riesen», kann Aicher vorweisen. Dennoch, überraschend ist es nicht, dass die 21-Jährige auch in der Abfahrt vorne mitfahren kann. Denn, ebenfalls an der Junioren-WM vor drei Jahren, gewann Aicher eine dritte Silbermedaille. Und zwar in der Abfahrt.

Dass das junge Multitalent in allen fünf Disziplinen zu überzeugen vermag, darüber darf sich auch die Schweiz freuen. Denn Aicher, die in Schweden geboren wurde, lebte einige Jahre in Engelberg und trainierte mit dem Skiklub der Region.

Apropos junge Talente: Den zweiten Rang, nur drei Hundertstel hinter Aicher, sichert sich die US-Amerikanerin Lauren Macuga. «Ich bin extrem zufrieden, vor allem unten bin ich stark gefahren», sagt die 22-Jährige im Ziel. Aicher und Macuga zeigen mit diesen Podestplätzen nicht nur, dass sie persönlich auf dem Weg an die Weltspitze sind, sie zeigen auch, dass eine neue Generation an Speedfahrerinnen im Kommen ist.

Cornelia Hütter belegt nach ihrem Sieg am Freitag den dritten Rang.
Bild: Geir Olsen / EPA

Schweizerinnen enttäuschen

Auch in der Schweiz ist diese neue Generation dabei, sich zu etablieren. Die 20-jährige Malorie Blanc beendet das Rennen zwar ausserhalb der Top-30, weiss aber dennoch mit ihrer Fahrt zu überzeugen. Das gilt hingegen nicht für die beiden Schweizer Speed-Fahrerinnen Lara Gut-Behrami und Corinne Suter. Zwar steigern sie sich im Vergleich zum Freitag, belegen die Ränge 8 und 9, doch auf einen ersten Weltcupsieg in dieser Saison müssen die Schweizer Speed-Spezialistinnen weiter warten.

Und das, obwohl sie als Podestplatz Anwärterinnen angereist waren. Kurz scheint ein solcher Podiumsplatz auch in Reichweite zu sein, bis zur letzten Zwischenzeit liegt Gut-Behrami in Führung. «Dann habe ich eine halbe Sekunde liegen lassen. Es wäre mir lieber gewesen, wäre das Ziel etwas früher gewesen.» Ordnet die Tessinerin ihre Fahrt ein.

Besonders ärgerlich ist diese erneute Enttäuschung, weil Gut-Behrami im Kampf um den Gesamtweltcup einmal mehr wichtige Zähler liegen lässt. Im Saison-Endspurt zählt eigentlich jeder Punkt, doch weil Gut-Behramis grösste Konkurrentin Federica Brignone das Rennen auf dem vierten Platz abschliesst, wird eine Aufholjagd und der Gewinn der grossen Kristallkugel von der Tessinerin immer unwahrscheinlicher.

Das Rennen zum Nachlesen im Ticker:

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