
Federica Brignone triumphiert im Riesenslalom in Are, Camille Rast holt sich Tipps und Lara Gut-Behrami fehlt das Vertrauen
An Federica Brignone führt in dieser Saison einfach kein Weg vorbei. Die Italienerin fährt in diesem Winter in einer Klasse für sich, besonders im Riesenslalom. Bringt sie ihre Läufe ins Ziel, steht sie am Ende des Rennens auch zuoberst auf dem Podest. Ganze fünf Mal war das in dieser Saison schon der Fall. «Momentan kann ich einfach Skifahren, ohne zu viel nachzudenken», so Brignone gegenüber SRF. Das helfe ihr, ihre Leistung konsequent abzuliefern.
Und was für eine Leistung: 1.36 Sekunden Vorsprung bringt Brignone mit ins Ziel. Sie übertrumpft damit nicht nur Alice Robinson und Lara Colturi, die das Podest komplettieren, sondern macht auch im Kampf um die Kugeln weitere Punkte auf die Führende in der Disziplinenwertung, Alice Robinson, gut.
Die Schweizerinnen können nicht vorne mitfahren
Die Schweizerinnen können im ersten Technikrennen in Are hingegen nicht überzeugen. Als beste Schweizerin wird Camille Rast 11, Lara Gut-Behrami liegt auf dem 13. und Wendy Holdener auf dem 15. Rang.
Dass das Ergebnis für Gut-Behrami eine Enttäuschung ist, wird im SRF-Interview nach dem Rennen deutlich. «Das Timing stimmt einfach nicht», analysiert die Tessinerin und begründet damit auch gleich den Verlust ihres rechten Stocks in der ersten Hälfte des zweiten Laufs. «Ich fahre nicht so wie ich möchte. Letztendlich ist das auch eine Vertrauenssache». Sie kämpfe schon die gesamte Saison damit. Aber es sei schwierig, zwischen Rennen daran zu arbeiten. Das gehe nach der Saison dann besser.
Auch um Vertrauen ging es bei Rückkehrerin Camille Rast. Nach ihrem Sturz im Slalom von Sestriere vor zwei Wochen fuhr die Slalom-Weltmeisterin von Saalbach-Hinterglemm ihr erstes Rennen. «Ich bin froh, kann ich nun zur Physio, ich habe schon Schmerzen», sagt sie im Ziel. Aber sie ist optimistisch, am Sonntag in ihrer Paradedisziplin, dem Slalom, an den Start gehen zu können.
Zudem verrät Rast, sich während den Läufen mit Siegerin Brignone ausgetauscht zu haben. «Sie ist eine grosse Inspiration. Es ist einfach geil, wie sie fährt.»
«Ich helfe gerne»

Bild: Giovanni Auletta / AP
Und auch Brignone gibt die lobenden Worte zurück. «Ich mag Camille sehr gerne, wie sie fährt und attackiert.» Gerade auch dazu, wie man im Kugelkampf einen kühlen Kopf bewahren kann, habe Brignone ihr helfen können, so Rast. Denn für die Schweizerin ist es die erste Saison, in der sie in der Slalom-Wertung um die kleine Kugel mitfahren kann.
Nicht für die 34-jährige Brignone, die schon so manche Kugel daheim stehen hat. Und auch in dieser Saison wird wohl die ein oder andere hinzukommen. Dank ihrem Sieg an diesem Samstag kann Brignone den Vorsprung im Kampf um den Gesamtweltcup weiter ausbauen. Und auch in der Riesenslalom-Wertung hat sie den Kugelgewinn dank ihrem Triumph in Are in den eigenen Händen: Gewinnt Brignone in Sun Valley, überholt sie Alice Robinson im Weltcupfinal und holt die kleine Kugel nach Italien.