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Nach nächstem Schweizer Doppelsieg zeichnet sich ab: Marco Odermatt steht bald wieder im Kugelregen

Fünf von sechs Podestplätzen in Crans-Montana gehen an die Schweizer Speed-Männer: Nach dem Dreifachsieg in der Abfahrt gewinnt Marco Odermatt den Super-G überlegen vor Landsmann Alexis Monney. Auf Odermatt wartet am Saisonende eine üppige Bescherung.

Aus drei mach zwei: Wie die Abfahrt am Samstag ist in Crans-Montana der Super-G am Sonntag fest in Schweizer Hand, auch wenn nach dem Dreifach-Triumph am Vortag «nur» zwei Einheimische auf dem Podest stehen. Luxusprobleme! Hinter Sieger Marco Odermatt und dem zweitplatzierten Alexis Monney stiehlt sich der Italiener Dominik Paris aufs Treppchen und freut sich mit seinen 35 Jahren wie ein kleines Kind, die Schweizer Phalanx durchbrochen zu haben. Denn: Abfahrtssieger Franjo von Allmen galt hinter Odermatt auch im Super-G als heissester Sieganwärter, verpasste eine weitere Top-3-Platzierung aber wegen eines Fahrfehlers an der Schlüsselstelle, einer eng gesteckten Links-rechts-Kombination auf halber Strecke.

Dank seines vierten Saisonsiegs im Super-G, dem dritten in Serie (inkl. WM), hat Odermatt nun neun von zehn Fingern an der kleinen Kristallkugel. Bei noch zwei ausstehenden Rennen liegt er 181 Punkte vor dem einzig verbliebenen Konkurrenten Mattia Casse – nach menschlichem Ermessen nicht einholbar. Gleiches gilt auch für den Gesamtweltcup, in dem Odermatt bei elf ausstehenden Rennen fast doppelt so viele Punkte aufweist wie der zweitplatzierte Henrik Kristoffersen. Da der Norweger im Gegensatz zum Schweizer nur in zwei Disziplinen startet, scheint auch diese Angelegenheit gegessen.

So etwas wie Spannung herrscht in den Disziplinen mit Odermatt-Beteiligung nur noch im Riesenslalom und in der Abfahrt: Beide führt der Nidwaldner zwar mit komfortablem Vorsprung an, bei einem Ausfall oder Mini-Resultat in den verbleibenden je drei Rennen könnten die Verfolger ihn aber noch überholen. Doch an einen Aussetzer Odermatts verschwenden seine Herausforderer scheinbar keine Gedanken. Landsmann Franjo von Allmen, mit 73 Zählern Rückstand Odermatts erster Verfolger in der Abfahrts-Wertung, sagt: «Nein, ein Ziel ist die Kugel in dieser Saison noch nicht. Ich will gute Rennen fahren, dann sehen wir, was dabei rauskommt.»

Ski-Legende Peter Müller stellt gegenüber CH Media klar: «Für mich ist der eigentliche Weltmeister derjenige, der am Ende der Saison am meisten Punkte hat.» Nimmt man die Müller-Logik zum Massstab, dürfte Marco Odermatt nach den finalen Rennen im März im amerikanischen Sun Valley gleich zum vierfachen Weltmeister gekürt werden. Ja, Odermatt hat sich nach dem Fabel-Winter 2023/24 der Konkurrenz heuer wieder angenähert (oder sie sich ihm, wie man will), die verpassten Podestplätze in Kitzbühel und an der WM-Abfahrt in Saalbach stehen symbolisch dafür – aber wie vor einem Jahr wird Odermatt auch in gut einem Monat wieder im Kugelregen stehen. (chm)

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