Totaler Schweizer Triumph in Beaver Creek: So holt Thomas Tumler mit 35 Jahren den ersten Weltcupsieg
Thomas Tumler musste 35 Jahre warten, um seinen ersten Weltcupsieg zu holen. Am Sonntag wurde er in Beaver Creek für seine Geduld belohnt. Der Bündner fährt mit 12 Hundertstel Vorsprung ins Ziel und gewinnt sein erstes Weltcuprennen in der Karriere. Ein kurzer Jubel im Zielraum und dann fällt er überglücklich zu Boden. Dieser Sieg ist ihm nicht mehr zu nehmen.
Im ersten Lauf staunte der Bündner nicht schlecht: Er fuhr mit einer Bestzeit ins Ziel. Als er nach der Ziellinie zu bremsen kam, nickte er zufrieden den Kopf. Dass er mit der Startnummer drei auf den ersten Platz fuhr, war nicht die grosse Überraschung. Doch dass er dort auch nach allen 50 Fahrern stand, war es aber. «Ich habe die gute Startnummer ausgenützt», sagte Tumler nach dem ersten Lauf gelassen und grinst. Alle anderen Fahrer bissen sich die Zähne aus.
Noch nie lag der Bündner in seiner Karriere nach einem ersten Lauf in Führung, geschweige noch auf Podestkurs. «Ich wollte einen sauberen Lauf zeigen und dachte nicht, dass ich so gut bin», so Tumler. Dass ihm aber die Strecke in Beaver Creek passt, zeigte er bereits 2018. Dort fuhr er im zweiten Durchgang vom Platz 21 auf den dritten Podestplatz.
Damals war es das erste Weltcup-Podest für Tumler überhaupt. In der Zwischenzeit hat er zwei weitere Podestplätze geholt. Nun folgt der vierte und damit höchste Podestplatz.
Vom Witz zu seiner Frau zum Déjà-vu
«Als der Ski-Kalender rauskam, witzelte ich zu meiner Frau, dass ich Beaver Creek gewinne, nun fühlt es sich wie ein Déjà-vu an», sagt er nach seinem Sieg. Er sei stolz, dass er dies in seinem Leben erreichen konnte. «Es ist schön, dass sich das Nie-Aufgeben gelohnt hat», so Tumler weiter.
Weniger erfolgreich lief es für Marco Odermatt. Im ersten Lauf war der Nidwaldner noch auf Platz acht, im zweiten Lauf schied der dreifache Weltcupsieger zum dritten Mal in Serie im Riesenslalom aus. Nach dem Rennen sagt er gegenüber SRF frustriert: «Bei mir ist es so schlecht gewesen, dass man sich nicht ärgern muss. Ja es ist schon fast peinlich.» Doch trotz Ärger überwiegt auch bei ihm die Freude für seinen Teamkollegen.