Zurück in der Erfolgsspur: Marco Odermatt feiert in Beaver Creek seinen ersten Saisonsieg
Beim ersten Super-G der Saison zeigt sich Marco Odermatt wieder in Topform. Der 27-jährige gewinnt das Rennen in Beaver Creek in überzeugender Manier. Der letztjährige Gesamtweltcupsieger kann seinen engsten Verfolger, den Franzosen Cyprien Sarrazin um 18 Hundertstel distanzieren. Auf Platz 3 folgt der Österreicher Lukas Feuerstein mit 47 Hundertstelsekunden Rückstand auf Odermatt.
Für den dreifachen Gesamtweltcupsieger ist es der erste Sieg in dieser Saison. Es sei ein brutal schwieriges Rennen gewesen, vom Untergrund und vom Material her. «Ich spürte viel Bewegung unter dem Ski. Im Steilhang wollte ich trotz dieses Scheissgefühls richtig einen hinunterlassen», sagt Odermatt im Siegerinterview. Er habe schon gehofft, ein Wörtchen um den Sieg mitreden zu können, sagt der 27-Jährige weiter. «Ich dachte aber, mit dieser Fahrt wird es schwierig. Ich bin erleichtert, dass es gut gekommen ist.»
Zum Schluss lief es im ersten Super-G der Saison auf ein Duell zwischen Odermatt und Cyprien Sarrazin heraus. Musste sich der Franzose in der Abfahrt am Freitag noch mit Platz 9 begnügen, lieferte er sich im Super-G ein packendes Duell mit dem Schweizer Ski-Dominator der letzten Jahre. Mit dem besseren Ende für Marco Odermatt. Der Nidwaldner nahm dem Franzosen 18 Hundertstel ab.
Die anspruchsvolle Piste «Birds of Prey» scheint Odermatt zu gefallen. Es ist schon sein dritter Sieg nach den Triumphen in den Super-G von 2019 und 2021. Insgesamt ist es schon der 13. Weltcup-Sieg in einem Super-G, der 38. total. Damit fehlen ihm nur noch zwei Siege auf die Marke von Ski-Legende Pirmin Zurbriggen.
Überraschungs-Trio hinter Odermatt und Sarrazin
Auf Rang 3 folgte überraschend Lukas Feuerstein. Der 23-jährige Österreicher zeigte eine super Fahrt, die er mit seinem ersten Podestplatz im Weltcup belohnte. Er kam mit 0,47 Sekunden Rückstand auf Odermatt ins Ziel. Feuersteins beste Weltcup-Klassierung war zuvor ein sechster Platz im Super-G von Cortina d’Ampezzo..
Noch überraschender waren die zwei Fahrer, die sich hinter Feuerstein zeitgleich auf Platz 4 einreihten. Frederik Möller aus Norwegen und Giovanni Franzoni aus Italien starteten mit den hohen Startnummern 32 beziehungsweise 39 und rollten das Feld von hinten auf. Schlussendlich verloren sie beide nur sechs Zehntel auf Odermatt. Möllers bestes Weltcup-Ergebnis war zuvor ein 21. Platz, Franzonis Weltcup-Bestleistung ein 22. Platz.
Justin Murisier: «Ich bin in Form und ich fahre schnell»
Nach Justin Murisiers Sensationssieg in der Abfahrt von Beaver Creek konnte er am Samstag im Super-G nicht an diese Leistung anknüpfen. Schlussendlich reichte es für Rang 17, zeitgleich mit Alexis Monney. «Ich habe mich schon etwas leer gefühlt, es war viel gestern», sagte der Walliser im Ziel. Es sei schwierig gewesen in den Lauf zu kommen. Vor allem oben hat er viel Zeit verloren. «Ich freue mich jetzt aber auf die nächsten Rennen. Denn ich bin in Form und ich fahre schnell», sagt er weiter.
Schneller noch als Murisier und Monney war Gino Caviezel. Der 32-jährige Bündner wurde mit 0,83 Sekunden Rückstand Siebter. Eine Weile lang lag Caviezel sogar auf Podestkurs. Dies war auch den vielen Ausfällen zu Beginn geschuldet. Von den ersten zehn Fahrern erreichten nur vier das Ziel. Insgesamt schieden ganze 18 Fahrer aus.
Die Schweizer schafften es alle ins Ziel. Loïc Meillard und Stefan Rogentin teilen sich mit 1,49 Sekunden Rückstand Platz 26, direkt vor Marco Kohler auf Rang 28. Franjo von Allmen komplettiert auf Rang 33 die Schweizer Teamleistung.
Aleksander Kilde – der Tourist
Ein bekanntes Gesicht war auch im Zielraum zu Gast. Aleksander Kilde verfolgte das Rennen als Zuschauer. Der Norweger kuriert noch immer eine schwere Verletzung aus, die er seit seinem Sturz im Januar in Wengen mit sich mitträgt. Er musste sich schon zahlreichen Operationen unterziehen.
In Beaver Creek traute er sich aber schon wieder auf die Ski. «Aktuell fahre ich eher wie ein Tourist, nicht wie ein Athlet», sagt der 32-Jährige im Interview gegenüber SRF.
Zum Abschluss des Rennwochenendes in Beaver Creek steht am Sonntag noch ein Riesenslalom auf dem Programm. Dort wird Marco Odermatt seinen Fehlstart in die Riesenslalom-Saison korrigieren und an seine Form von letztem Winter anknüpfen wollen.