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Zwischen Tränen und Triumph: Mikaela Shiffrin feiert ihren 100. Weltcupsieg

Die Amerikanerin Mikaela Shiffrin feiert endlich ihren 100. Weltcupsieg und triumphiert im Slalom von Sestriere. Für die Schweizerinnen endet das Wochenende hingegen enttäuschend.

Mikaela Shiffrin durchlebte in Sestriere ein Wechselbad der Gefühle. Nach zwei enttäuschenden Riesenslaloms schien sie weit von ihrer Topform entfernt. Doch am Sonntag zeigte sich die 29-Jährige von einer völlig anderen Seite, dominierte den Slalom und schrieb Geschichte: Die US-Amerikanerin sicherte sich ihren 100. Weltcupsieg.

Shiffrin schreibt Geschichte

Schon lange vor diesem Rennen hatte sich Shiffrin geschlechterübergreifend zur erfolgreichsten Skifahrerin aller Zeiten gekürt und den Schweden Ingemar Stenmark überholt. Dieser zählt 86. Weltcupsiege.

Um die magische Marke von 100 Siegen zu knacken, musste sich die jüngste Slalom-Olympiasiegerin aller Zeiten aber gedulden. Bereits am 30. November 2024 hätte sie mit einem Sieg im Riesenslalom von Killington 100 Weltcupsiege feiern können. Doch ausgerechnet in ihrem Heimrennen passierte es: Die 29-Jährige stürzte schwer und musste um ein Comeback noch in dieser Saison bangen.

Doch Shiffrin wäre nicht Shiffrin, wenn sie sich davon hätte unterkriegen lassen. Ende Januar kehrte sie in den Weltcup-Zirkus zurück, wurde an der WM in Saalbach-Hinterglemm Ende Februar mit Abfahrtsspezialistin Breezy Johnson sogar Weltmeisterin in der Team-Kombi. Auf den Start im WM-Riesenslalom verzichtete sie hingegen, im WM-Slalom wurde sie Fünfte.

Im ersten und zweiten Lauf dominiert Mikaela Shiffrin.
Bild: Andrea Solero / EPA

Zwischen Blockade und Sieg

Nun, am ersten Rennwochenende nach der WM stand Shiffrin für die drei Rennen in Sestriere erstmals auch wieder am Start für einen Riesenslalom. Die ersten beiden Rennen endeten in einer Enttäuschung: Während sie im Riesenslalom am Freitag mit 4,65 Sekunden Rückstand 25. wurde, verpasste sie den zweiten Lauf am Samstag als 33. sogar. Sichtlich enttäuscht zeigte sich die US-Amerikanerin im Interview mit SRF. Unter Tränen sprach sie von einer mentalen Blockade und musste zwischen den Sätzen immer wieder unterbrechen, um sich zu beruhigen.

Davon ist im Slalom vom Sonntag nichts mehr zu sehen. Shiffrin führt zur Halbzeit und bringt diese Führung noch souveräner durch den zweiten Lauf. Mit 0,61 Sekunden Vorsprung auf die Kroatin Zrinka Ljutic gewinnt sie in Sestriere und macht damit nicht nur die beiden Riesenslaloms der Vortage vergessen, sondern schreibt Geschichte.

Erneut bricht Shiffrin im Interview, diesmal mit der FIS, in Tränen aus. Aber diesmal sind es Freudentränen. «Alle haben mich die letzten Wochen so unterstützt, meine Teamkolleginnen meine Gegnerinnen und die Coaches» erzählt sie. «Es musste viel für mich, und gegen Andere laufen, damit ich heute gewinnen konnte».

Mikaela Shiffrin feiert ihren 100. Weltcupsieg.
Bild: Piermarco Tacca / AP

Ein Schweizer Wochenende zum Vergessen

Damit spricht Shiffrin vor allem das Out von Weltmeisterin Camille Rast an. Bereits im ersten Lauf fädelte diese ein. Besonders hart ist das mit Blick auf die Slalomweltcup-Wertung. Weil Rast einen Nuller verbucht, überholt Ljutic die Schweizerin dank ihrem zweiten Rang und ist neu Disziplinenführende.

Auch mit Blick auf den Gesamtweltcup verlief das Wochenende aus Schweizer Sicht enttäuschend. Am Freitag schied Lara Gut-Behrami im Riesenslalom aus und verpasste die Chance, Punkte auf die Italienerin Federica Brignone gut zu machen. Während diese zweimal siegte und 200 Punkte holte, besserte Gut-Behrami die Schweizer Bilanz nur durch einen zweiten Rang am Samstag etwas auf. Damit ist sie, mit 809 Punkten, in der Gesamtweltcup-Wertung 190 Punkte hinter Brignone.

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