Der Frust der Odermatt-Fans ist unsportlich
Seit Mitte Woche tobt ein mittlerer Sturm durch die Schweizer Skination, weil die Organisatoren der Weltcup-Rennen von Adelboden zwei Rennen tauschten. Wegen der ungünstigen Wetterprognosen verschoben sie den Riesenslalom von Samstag auf Sonntag. Und den Slalom von Sonntag auf Samstag. Die Umstellung ist sinnvoll, weil ein Slalom bei schlechten Bedingungen eher stattfinden kann als ein Riesenslalom.
Die Krux an der Sache: Die gekauften Tickets blieben nur für den jeweiligen Tag gültig. Bei Fans von Marco Odermatt sorgte das für viel Frust. Sie werden nun am Samstag ihren Liebling gar nicht am Chuenisbärgli sehen, weil er erst am Sonntag im Einsatz steht. Wer durch Online-Kommentarspalten scrollt, kann von «Betrug», «Frechheit» und «Sauerei» lesen. Jemand schreibt: «Wer Äpfel kauft, will keine Birnen.»
Aus Sicht der Organisatoren war kein anderes Vorgehen möglich. Die ganze Eventlogistik (Shuttlebusse, Infrastruktur, Sicherheitspersonal, Volunteers) ist am Samstag auf 25’000 Zuschauende ausgelegt, am Sonntag nur auf 13’000. Eine Umplanung innerhalb weniger Tage wäre schlicht nicht machbar gewesen.
Dass Samstagstickets teurer sind als Sonntagstickets hängt mit dem ganzen Apparat zusammen, der am Samstag viel umfassender ist. Von diesen Einrichtungen profitieren die Odermatt-Fans auch, wenn am Samstag ein Slalom stattfindet. Hinzu kommt, dass der Frust wenig mit sportlichem Geist zu tun hat: Mit Löic Meillard hat die Schweiz den aktuell besten Slalomfahrer in den eigenen Reihen. Für hochklassigen einheimischen Skirennsport wird also gesorgt sein.