Skifest: Eine coole Skiparty ganz ohne Schnee – und ohne Tanzverbot
Ein Skifest mitten in Sommer? Zugegeben, eine etwas schräge Idee. «Aber sie funktioniert», sagt Fabian Senn lachend – und das seit vielen Jahren. Denn am Freitag und Samstag, 8./9. Juli, wird die beliebte Flachland-Skiparty auf dem Platz beim Rothrister Schulhaus Dörfli bereits zum 44. Mal über die Bühne gehen. Der 33-jährige Bauverwalter, der auch ein ausgezeichneter Hornusser ist, ist zum vierten Mal Präsident des Organisationskomitees und freut sich darüber, dass das Skifest wieder ohne Einschränkungen über die Bühne gehen kann. Im Gegensatz zu den Vorjahren. 2020 musste das Skifest abgesagt werden, 2021 konnte eine Minimalversion mit 500 Besucherinnen und Besuchern sowie Schutzkonzept stattfinden.
Das siebenköpfige OK hat sein Versprechen gehalten
Festzuhalten gilt es, dass das unveränderte siebenköpfige Organisationskomitee – ihm gehören neben Fabian Senn (Präsident) Christof Schweizer (Infrastruktur), Reto Stalder (Kassier), Martin Wipfli (Aktuar), Marc Vonäsch (Catering), Pascal Renggli (Catering) und Cyrille Stalder (Sponsoring) an – sein im letzten Jahr gemachtes Versprechen einhalten kann. Das «Zehnernötli», welches die Gäste des letztjährigen Skifests ausnahmsweise als Eintrittsobolus zu entrichten hatten, wird nicht mehr eingefordert. Der Eintritt ist wieder wie üblich gratis. «Das ist auch einer der Erfolgsfaktoren unseres Fests», ist sich Fabian Senn sicher. Man könne mal unverbindlich reinschauen, ohne dafür ins Portemonnaie greifen zu müssen. Wobei die wenigsten wieder gehen, ist das Skifest in der Region doch als gemütliches Fest mit guter Stimmung und toller Ambiance bekannt, bei dem man gerne bis in die späten Abendstunden verweilt. «Nur die Security betont immer, wie langweilig unser Fest ist», fügt der OK-Präsident scherzend an.
Auf jeden Fall dürfen sich Besucherinnen und Besucher wieder auf ein Skifest in bestens bekannter Art freuen. Am Freitag wird das Fest auf dem Dörfliplatz mit dem Risottoplausch um 18.30 Uhr eröffnet. Daneben gibt es den ebenso beliebten «Chäsbrägu» oder Grilliertes und Frittiertes aus der Festwirtschaft. «Qualität ist uns nicht nur beim Essen wichtig», betont Senn, «deshalb berücksichtigen wir bei unseren Einkäufen auch das regionale Gewerbe.» Das Fleisch kommt vom Rothrister Metzger, der Käse aus der Brittnauer Chäsi, das Brot vom Bäcker vis-à-vis vom Festplatz.
Für die Musik sorgen am Freitag die bei Schlagerfans bestens bekannten «Partyhelden», mit rund 120 Auftritten jährlich eine der meistgebuchten Bands der Schweiz. Das Duo Charly Bereiter und Patrick Koller verfügt über ein grosses Repertoire. Und einen absoluten Überhit: Mit seiner Version vom «Dini Seel ä chli la bambälä la» schlägt das Duo alle Rekorde. Über drei Millionen Klicks auf Youtube zeugen davon.
Auch für Tanzfreudige ist gesorgt. Nach dem coronabedingten Tanzverbot vom letzten Jahr darf das Tanzbein dieses Jahr wieder geschwungen werden. Und auch die Themenbar gibt ein exotisches Comeback, denn dieses Jahr lautet das Thema «Waikiki Bar». «Hoffentlich wird es dann auch so heiss, wie es das Thema verspricht», sagt Fabian Senn. Auf jeden Fall werde die Themenbar dieses Jahr etwas weiter weg vom Hauptplatz platziert. «Wir wollen damit akustische Konflikte zwischen Themenbar und Hauptplatz entschärfen.» Zudem wird es am diesjährigen Skifest auch eine neue Bar geben. Anstelle vom «Skihüttli» wird neu in der «Gletschergrotte» ausgeschenkt.
«Kids-Challenge» zum Auftakt des zweiten Tages
Der zweite Skifest-Tag startet bereits am Nachmittag. Bei der «Kids-Challenge» können Kinder ab 15 Uhr an diversen Posten ihr Können und ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen und tolle Preise gewinnen. Die Rangverkündigung erfolgt am Abend auf der grossen Bühne. Festwirtschaft und Bars öffnen am Abend um 18 Uhr und sind wie am Vortag bis 2 Uhr offen.
Am Samstagabend gibt es ein Wiederhören mit der Schweizer Band Martens, die die Skifest-Besucher bereits letztes Jahr an zwei Abenden – auch bei Regenwetter – gehörig in Stimmung versetzte. Mit dem typischen Martens-Sound, der auf Schwyzerörgeli und Akkordeon basiert und begleitet wird von groovigen Gitarrenriffs, dazu kommen stilvolle Mundarttexte. Eine einzigartige Mischung. Nicht umsonst bezeichnen sich die Mitglieder der Band als «Liederer» – sie lassen sich weder in eine Rock- noch Pop-, Blues- oder gar Schlagerschublade schieben. Vermissen werden einzelne Skifest-Gäste allenfalls das Bull-Riding. «Die Firma, die uns die ‹Bullen› bis anhin zur Verfügung stellte, ist leider in Auflösung begriffen», bedauert Fabian Senn, es sei bisher nicht gelungen, einen Ersatzlieferanten zu finden.
Was im Vorfeld des Zofinger Kinderfests für Diskussionen sorgte, ist in Rothrist kein grosses Thema. «Wir verwenden kein Mehrweg-Geschirr», sagt der OK-Präsident. Vom Skiclub her habe man die Coronapause benutzt, um diesbezüglich erste Abklärungen zu machen. Eine Umsetzung sei allerdings noch kein Thema, die Gemeinde Rothrist sei von den Auflagen her auch noch recht «gnädig». Senn ist darüber zumindest nicht unglücklich, denn Mehrweg-Geschirr bedingt auch ein zusätzliches Handling.
Es ist also alles aufgegleist für ein weiteres tolles Skifest auf dem Dörfliplatz. Bleibt nur noch zu hoffen, dass der Wunsch des OK-Präsidenten auch in Erfüllung geht. Jener nach schönem, nicht allzu heissem Wetter.