Das perfekte Comeback: Wie Mikaela Shiffrin und Michelle Gisin nach Verletzungen das Podest in Are erobern
Niemand hätte dieses Märchen schöner schreiben können als Mikaela Shiffrin. Nach über einem Monate Zwangspause schlängelt sie wieder um die Slalomstangen. Und sie fährt, als wäre sie nie weg von der Piste gewesen. Im ersten Lauf fuhr sie direkt an die Spitze, im zweiten Lauf bestätigte sie ihr Können und das mit einer überlegenen Bestzeit.
Mit dieser Fahrt holte sie sich den sechsten Slalom-Weltcupsieg in dieser Saison und gleichzeitig die kleine Kugel in dieser Disziplin. Es ist das achte Mal, als sie die Disziplinenwertung für sich entscheidet.
Im Januar gewann sie zweimal das Rennen, ehe sie im Südtirol schwer stürzte und im Auffangnetz landete. Sie holte sich dabei eine Dehnung beim Seitenband des Knies. Dadurch musste sie mehrere Wochen pausieren und verpasste ein Slalomrennen. Nun kehrte sie in Are zurück auf die Piste und holte sich gleich den Sieg.
Nach dem Rennen war sie sprachlos und rang mit den Worten. Sie sagte dennoch gegenüber SRF: «Ich wusste letzte Woche nicht, ob ich überhaupt noch fahren kann.» Sie konnte nicht nur dieses Rennen bestreiten, sondern zeigte eine Machtdemonstration. «Das ist wild», sagte sie weiter.
Gisin holt sich einen Podestplatz
Auch Michelle Gisin wurde das Rennen in Cortina d’Ampezzo zum Verhängnis. Sie hat nach einem Sturz eine Schuhrandprellung erlitten, stand zwei Wochen später aber wieder am Start. Beim zweitletzten Slalom fuhr sie auf das Podest. Im ersten Lauf war sie noch an zweiter Stelle, am Ende wurde sie knapp Dritte.
Im Ziel jubelte Gisin ausgelassen. «Ich hatte das Glück auf meiner Seite», sagte sie gegenüber SRF. Denn nur ein Hundertstel trennte sie von der Viertplatzierten Deutschen Lena Dürr.
Für Gisin ist es nach dem dritten Platz in Lienz der zweite Podestplatz im Slalom. Auch dort stand sie zusammen mit Shiffrin auf dem Podest. Dieser Erfolg ist emotional für die Engelbergerin. Sie habe so viel Kritik bekommen und auch sich selbst kritisiert sowie gezweifelt, sagte sie und fügte hinzu: «Dass ich jetzt wieder hier stehen ist sehr schön.»
Mit Mélanie Meillard (12.) und Camille Rast (13.) sind zwei weitere Schweizerinnen in die Top-15 gefahren. Die drei Schweizerinnen sind auch nächste Woche beim Weltcup-Final im letzten Slalom der Saison mit dabei.