«Mimimi – wer austeilt, sollte auch einstecken können»: So reagieren Aargauer Nationalräte auf «Arena»-Boykott der SVP
«Wir bieten in der ‹Arena› keine Plattform für Rassismus. Journalismus bedeutet, die Dinge klar beim Namen zu nennen.» Diese Worte postete SRF-Moderator Sandro Brotz auf dem Kurznachrichtendienst Twitter – zusammen mit der Szene, wie er SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi die Leviten liest.
Brotz hatte dort dem SVP-Fraktionspräsidenten Thomas Aeschi vorgeworfen, vergangene Woche im Nationalrat eine rassistische Aussage getätigt zu haben. Die Diskussion erregte die Gemüter in den Reihen der SVP derart stark, dass die Partei in einem offenen Brief schrieb, erst wieder in der Sendung aufzutreten, wenn SRF «eine Rückkehr zu einer sachgerechten und neutralen Moderation» gewährleiste.
Die Auseinandersetzung vor laufenden Kameras bewegt auch einige Aargauer Parlamentarier. So findet etwa auch GLP-Nationalrat Beat Flach, dass der «verbale Ausraster» von Aeschi im Nationalratssaal ein Fehler war. Der SVP erklärt er weiter, dass man auch einstecken können soll, wenn man austeilt.
Auch Cédric Wermuth, schaltet sich in die Debatte und spricht von «Cancel Culture». Der Co-Präsident der SP Schweiz kritisiert die SVP, die versuche, Brotz und der SRF-Arena den Mund zu verbieten.
Die Aargauer Vertreterinnen und Vertreter der SVP im Nationalrat halten sich indes mit Kommentaren zur Angelegenheit zurück. Lediglich Andreas Glarner hat auf seinem Facebook-Profil den offenen Brief seiner Partei an die Leitung der SRG gepostet. Und Parteikollege Benjamin Giezendanner veröffentlichte eine Szene aus dem letzten SonnTalk auf TeleZüri, wo der Nationalrat erklärte, die «Arena» hätte mit Sandro Brotz gar keinen Moderator mehr, sondern nur noch einen Richter. (luk)