Wegen Hass-Tweet: Nationalrat Köppel darf nicht mehr twittern
Der Zürcher SVP-Nationalrat Roger Köppel ist bekannt für markige Worte – auch in den Sozialen Medien. Nun ging er auf dem Kurznachrichtendienst Twitter offenbar zu weit: Gemäss verschiedenen Medienberichten hat Twitter das Konto des «Weltwoche»-Verlegers gesperrt. Seit dem 9. Oktober kann Köppel demnach weder twittern, retweeten noch andere Beiträge liken. Ein Blick in seine Timeline zeigt, dass er seit diesem Zeitpunkt auf Twitter nicht mehr aktiv war.
Grund für die Sperre sollen Beschwerden von anderen Nutzern sein, die Köppel erfolgreich bei Twitter gemeldet hatten. Das zeigt ein von «Blick» veröffentlichter Screenshot. Twitter habe den Account von Köppel gesperrt, «weil er unsere Regel gegen Hass schürendes Verhalten verletzt hat», schreibt Twitter. «Dieser Regelverstoss wurde durch verschiedene Meldungen festgestellt, die zu seinem Verhalten eingereicht wurden.»
Vergewaltigungsopfer verhöhnt
Bei dem beanstandeten Beitrag geht es um einen Tweet Köppels vom 8. Juni, in dem er Verwaltungsopfer verhöhnte. Hintergrund war die Debatte im Ständerat über die Verschärfung der Strafnorm gegen Sexualstraftäter. Die kleine Kammer entschied, dass bei einer Vergewaltigung für eine Verurteilung künftig ein Nein des Opfers reicht. Dazu schrieb der Nationalrat: «Jede grosse Liebe beginnt mit dem Nein der Frau».
Roger Köppel ist seit genau zehn Jahren aktiv auf Twitter. Rund 43’000 Personen folgen dem Account des SVP-Nationalrats. Damit dieser auf dem Kurznachrichtendienst wieder aktiv werden kann, muss er die beanstandeten Posts löschen. Dies hat er offenbar noch nicht getan. Eine Anfrage um eine Stellungnahme von CH Media bei Köppel ist hängig. (abi)