Minus 2,7 Milliarden: Tiefrotes Ergebnis für die AHV
Was sich Mitte Februar abzeichnete, hat sich nun bestätigt: 2022 war ein schwieriges Jahr für die drei Sozialversicherungen AHV, Invalidenversicherung (IV) und Erwerbsersatzordnung (EO). Damals wurde bekannt, dass deren Ausgleichsfonds Compenswiss das vergangene Jahr mit einem negativen Anlageergebnis von -12,85 Prozent abgeschlossen hat. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag die Rendite noch bei 5,28 Prozent.
Grund dafür sind die Turbulenzen auf den Kapitalmärkten. Der kumulierte Anlageverlust der drei Fonds beläuft sich auf rund 5 Milliarden Franken. Alleine der AHV-Ausgleichsfonds verlor rund 4,4 Milliarden Franken. Es handelt sich dabei nicht um tatsächliche, sondern um Buchverluste.
Dieses Anlageergebnis wirkt sich nun aber auch «stark negativ» auf die Betriebsergebnisse aus, wie Compenswiss am Dienstag mitteilte. So schloss die AHV das Jahr mit einem Minus von 2,7 Milliarden Franken ab. Bei der IV beträgt der Verlust 293 Millionen. Einzig die EO konnte mit 33 Millionen schwarze Zahlen schreiben.
Positive Umlageergebnisse
Positiv waren dagegen die Umlageergebnisse der drei Sozialversicherungen. Diese zeigen, ob die laufenden Ausgaben durch die Einnahmen gedeckt werden können. Bei der AHV belief sich das Umlageergebnis im vergangenen Jahr auf 1,6 Milliarden Franken. Laut Compenswiss setzte sich damit der Aufwärtstrend fort.
Das Umlageergebnis der IV lag mit 122 Millionen Franken erstmals seit dem Ende der IV-Zusatzfinanzierung in den schwarzen Zahlen, wie es weiter heisst. Aufgrund des negativen Betriebsergebnisses konnte die IV ihre Schulden bei der AHV von knapp 10,3 Milliarden Franken allerdings nicht reduzieren. Sie bezahlte dafür jedoch 51 Millionen Franken Zins an die AHV. Das Umlageergebnis der EO belief sich auf 217 Millionen Franken.
Die Sozialversicherungsbeiträge der Versicherten und Arbeitgebenden stiegen bei der AHV und der IV um 3,2 Prozent. Bei der EO waren es 3,1 Prozent. Der gesamte Vermögensbestand der Compenswiss belief sich per Ende Jahr auf 37,3 Milliarden Franken. Davon entfallen 32,7 Milliarden auf die AHV, 3,2 auf die IV und 1,4 auf die EO. Im Vorjahr verwaltete Compenswiss noch rund 40,9 Milliarden. (abi)