Wegen Kürzungen beim Instrumentalunterricht: SP Aargau sieht «Chancengleichheit in Gefahr»
Überall wird gespart. Auch an der Pädagogischen Hochschule (PH) der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW): Der Musikunterricht für die Studierenden soll gekürzt werden. Ab Herbst 2025 soll der Einzelunterricht wegfallen, die Ausbildung wird nur noch im Gruppen- oder Tandemmodell stattfinden.
Dies stösst verschiedenen Akteuren sauer auf. Nun äussert sich auch die SP Aargau zum Thema, sie verurteilt die Kürzungen «aufs Schärfste»: «Diese Sparmassnahmen stellen nicht nur einen Angriff auf die Qualität der Lehrkräfteausbildung dar, sondern auch auf die Chancengleichheit im Zugang zu kultureller Bildung», schreibt sie in einer Medienmitteilung vom 2. Dezember 2024.
Gemäss SP Aargau widersprechen die Kürzungen dem Gesamtarbeitsvertrag, denn die Massnahmen seien ohne Einbindung der Sozialpartner erfolgt. Angestellte sollen Aufgaben in Tätigkeitsfeldern übernehmen, für die sie nicht ausgebildet sind. «Dies führt zu schlechteren Arbeitsbedingungen und einem massiven Vertrauensbruch zwischen der Hochschulleitung und den Beschäftigten», schreibt die SP Aargau.
SP Aargau unterstützt Petition gegen die Kürzungen
Doch nicht nur Dozierenden und Studierenden, sondern auch Kinder und Jugendliche seien von den Kürzungen betroffen. «Lehrpersonen benötigen eine fundierte Ausbildung, um qualitativ hochwertigen Musikunterricht in Kindergarten und Primarschule bieten zu können, wie er in Artikel 67a der Bundesverfassung gefordert wird», so Alain Burger, SP-Grossrat und Bildungsexperte, in der Medienmitteilung.
Die SP Aargau befürchtet negative Auswirkungen auf die Chancengleichheit im Bildungssystem. Ein hochwertiger Musikunterricht dürfe nicht vom Wohnort oder der finanziellen Situation der Eltern abhängen, schreibt die SP Aargau weiter.
Mit ihrer Unzufriedenheit über die Kürzungen ist die SP Aargau nicht allein: Musiklehrpersonen und der Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) haben derLeitung der PH FHNW am 26. November eine Petition mit 2363 Unterschriften überreicht.Die SP Aargau unterstütze diese Petition, schreibt sie und fordert, die Kürzungen unverzüglich zurückzunehmen und ausreichend finanzielle Mittel für die hohe Qualität der Lehrkräfteausbildung zu gewährleisten.(lkw)