Wahl zum Wort des Jahres wird vom drohenden Strommangel geprägt – das sind die «Sieger» in den vier Sprachregionen
Das Wort des Jahres wird alljährlich von einer Jury aus einer Liste von Begriffen gewählt, die Forschende der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) aus einer Textdatenbank mit Publikationen aus der ganzen Schweiz erstellen. Im Deutschen schwang dieses Jahr das Wort «Strommangellage» obenaus, wie die ZHAW am Dienstag mitteilte.
Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Begriffe «Frauen-Ticket» und «Schutzstatus S». Letztes Jahr hatte die Jury – noch unter dem Eindruck der Coronakrise – «Impfdurchbruch» zum Wort des Jahres 2021 gekürt.
In der Romandie schaffte es das Verb «boycotter», also «boykottieren», zum Wort des Jahres. Die Jury erwähnt dazu die olympischen Spiele in Peking und die Fussballweltmeisterschaft in Katar. Auf Platz zwei rangiert «sobrieté», dies im Sinne von «Mässigung, Zurückhaltung», wie den Ausführungen der Jury zu entnehmen ist: Sie spielt damit auf Energiesparmassnahmen und Konsumverzicht an.
In der italienischen Schweiz wurde «penuria» zum Wort des Jahres gewählt, was soviel wie «Verknappung» oder «Mangel» bedeutet. Wie in der Deutschschweiz hatte die Jury hier den drohenden Ausfall der Stromversorgung im Blick. Das rätoromanische Wort des Jahres, «mancanza», hat dieselbe Bedeutung. (wap)