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Nach eineinhalb Tagen Streik: Trams und Busse in Genf fahren wieder

Eineinhalb Tage haben die Angestellten der Genfer Verkehrsbetriebe gestreikt. Am Donnerstag waren in der Calvinstadt schliesslich noch acht Trams unterwegs. Dann akzeptierten die Mitarbeitenden die angebotene Lohnerhöhung.

Am Mittwoch führten die Beamten des Kantons Genf einen Warnstreik durch. Am Abend dann beschlossen die Mitarbeitenden der Genfer Verkehrsbetriebe (TPG) kurzum, auch am Donnerstag ihre Arbeit nicht wieder aufzunehmen und den Warnstreik zu verlängern.

Mit diesem Entscheid haben die Mitarbeitenden der Verkehrsbetriebe ihre Chefetage jedoch überrumpelt, berichtete Radio SRF gleichentags. Sprich: TPG konnte keinen Minimalbetrieb mehr organisieren wie noch am Tag zuvor beim Warnstreik aller Beamter. Und so stand die rund 200’000 Einwohner zählenden Westschweizer Stadt tags darauf praktisch still.

Konkret waren am Donnerstag nur noch acht Trams auf zwei Linien sowie die S-Bahnen und Kursschiffe in der Calvinstadt unterwegs, wie die TGP auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schrieb. Die übrigen Trams, Busse und Trolleybusse wurden demnach von den Streikenden in den Depots blockiert. Oder es fehlten für deren Betrieb schlicht die Mitarbeitenden.

Nach eineinhalb Streiktagen die Wende

Doch bereits am Donnerstagmittag die Wende: Die Mitarbeitenden akzeptieren ein Angebot der TPG-Direktion. Wie die Online-Portale «20 Minutes» und «Léman Bleu» übereinstimmend berichteten, bezeichneten sie das Angebot als «zufriedenstellend».

Und als Folge davon hätten die Streikenden denn auch beschlossen, ihre Arbeit nach und nach wieder aufzunehmen. Laut einer Mitteilung von TPG soll spätestens ab Freitag im Genfer öV wieder Normalbetrieb herrschen.

Lohnerhöhung und weitere Gespräche

Laut der Mitteilung hat TPG den Sozialpartnern zugesichert, die Löhne auf das kommende Jahr wie geplant um 0,6 Prozent anzuheben. Zudem forderten die Streikenden eine einmalige Prämie von 500 Franken. Dabei haben die Streikenden laut Westschweizer Medienberichten vom Donnerstag jedoch eingelenkt. Sie akzeptierten den Vorschlag der TPG-Geschäftsleitung für eine Einmalprämie von 400 Franken, heisst es. Zudem wurden laut TPG weitere Gespräche mit den Sozialpartnern vereinbart.

Die Direktion der Genfer Verkehrsbetriebe zeigte sich in der Mitteilung «zufrieden» mit dem Ende des Arbeitskampfes. Gleichzeitig bedauerte sie die schwierige Situation vom Donnerstag. Und sie entschuldigte sich bei ihren Kunden für die Unannehmlichkeiten. Laut Medienberichten war es der grösste Streik in der jüngeren Genfer Geschichte. Zuletzt war es in der ansonsten streikerprobten Calvinstadt demnach vor acht Jahren zu einem vergleichbaren Arbeitskampf gekommen.