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Erstmals seit elf Jahren: Sozialhilfequote im Aargau liegt unter 2 Prozent

Zum vierten Mal hintereinander ist die Sozialhilfequote im Kanton Aargau gesunken. Das sind die ersten Erkenntnisse aus der Statistik, die am Mittwoch veröffentlicht worden ist.

Im Jahr 2021 wurden im Kanton Aargau 13’306 Personen mit Sozialhilfe unterstützt, das sind 476 Personen beziehungsweise 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Dies teilt das Departement Finanzen und Ressourcen am Mittwoch mit.

Die kantonale Sozialhilfequote liegt damit gegenüber 2020 um 0,1 Prozentpunkte tiefer bei 1,9 Prozent und somit erstmals seit 2011 wieder unter 2 Prozent.

Die Sozialhilfequote war im Kanton Aargau bis 2017 jahrelang langsam angestiegen, seit 2018 hingegen um je 0,1 Prozentpunkte pro Jahr leicht gesunken – auch in den von Covid-19 geprägten Jahren. Dazu schreibt der Kanton: «Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass im Kanton Aargau die pandemiebedingten wirtschaftlichen Härtefälle durch die vorgelagerten Hilfeleistungen aufgefangen und Zusatzbelastungen der Sozialhilfe abgewendet werden konnten.»

Die rote Laterne bleibt in Burg – doch die Quote sinkt auch dort

Wie schon im vergangenen Jahr weist der Bezirk Aarau die höchste Sozialhilfequote aus. Sie beträgt 2,9 Prozent. Den tiefsten Wert hat der Bezirk Muri mit 1,1 Prozent.

Die Gemeinde mit der höchsten Sozialhilfequote ist erneut Burg. Nachdem sie im letzten Jahr eine Quote von 5,5 Prozent auswies – das entsprach lediglich 55 Personen –, sind es in diesem Jahr noch 5,1 Prozent. Oder in absoluten Zahlen ausgedrückt: 53 Personen.

Gleich dahinter folgen Suhr mit 4,9 Prozent, Unterkulm mit 4,8 Prozent und Oberentfelden mit 4,2 Prozent. Die Gemeinde Aarburg, ehemalige Spitzenreiterin in dieser Statistik, findet sich mit 4,0 Prozent auf dem sechsten Rang.

Fünf Gemeinden weisen in der Statistik keine Dossiers und damit keine Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger aus. Es sind dies Freienwil, Mandach, Mönthal, Kallern und Wiliberg. Danach folgen Schneisingen und Wallbach mit 0,3 Prozent sowie Bünzen und Niederrohrdorf, die ebenfalls eine sehr tiefe Quote ausweisen, nämlich 0,4 Prozent.

Weniger Ausländerinnen in der Sozialhilfe

Personen ohne Schweizer Pass haben ein fast vier Mal höheres Risiko, von der Sozialhilfe abhängig zu werden als Schweizerinnen und Schweizer, schreibt der Kanton Aargau.

Zusätzlich spielt bei Ersteren das Geschlecht eine wichtige Rolle: Bei den ausländischen Frauen liegt die Sozialhilfequote noch einmal höher als bei den Männern. Seit 2017 gingen alle diese Quoten zurück oder blieben unverändert. Im Jahr 2021 sank die Quote der ausländischen Frauen mit 0,3 Prozentpunkten am deutlichsten.