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Museen der Stadt Olten: Keine Kostendeckelung für die Ewigkeit

Parlamentarier Matthias Borner (SVP) fordert den Oltner Stadtrat auf, das Versprechen bezüglich Museumsnettokosten von 1,6 Mio. Franken einzuhalten.

Rechnung 2021: Nettokosten von 2,490 Mio. Franken. Budget 2022: 2,596 Mio. Franken. Der Anstieg an Nettokosten für die drei städtischen Museen beziehungsweise der beiden Häuser Haus der Museen und Kunstmuseum sind dem Oltner Gemeindeparlamentarier Matthias Borner (SVP) in den falschen Hals geraten.

Sein Antrag von Ende November letzten Jahres will den Stadtrat dazu verpflichten, innert der nächsten drei Budgetperioden die Kosten so zu senken, dass die einstmals festgelegten jährlichen Nettokosten von 1,6 Mio. Franken erreicht werden können.

Ein Betrag aus den Sparflammenzeiten

Der Haken: Die 1,6 Mio. Franken stammen gemäss Stadtpräsident Thomas Marbet aus dem Jahr 2015, als in Olten Schmalhans Küchenmeister war. Damals wurde beschlossen, trotz Sparkurs mit den bestehenden Museen als Institutionen weiterzufahren: «Im Budget 2015 legte der Stadtrat die gesamten Nettokosten aller drei städtischen Museen auf 1,6 Mio. Franken fest», so Marbet in seiner Antwort.

Vielleicht doch etwas zu schmalbrüstig. Das waren mehr als 30 Prozent weniger als noch im Jahr 2012. Speziell die Weiterführung des Kunstmuseums in seiner bisherigen Form sei nur dank jährlicher Sponsoringbeiträge von 250’000 Franken möglich gewesen. Das gelte sowohl für Gegenwart als auch Zukunft. «Nach deren Wegfall dürften auch diese Kosten höchstwahrscheinlich wieder bei der öffentlichen Hand anfallen», so der Stadtpräsident weiter.

Kostensteigerungen sind zu erklären

Die Kostensteigerungen bleiben aber nicht im Verborgenen. Insbesondere seit der Eröffnung des Hauses der Museen im November 2019 habe sich gezeigt, dass sich die Annahmen bezüglich Kostenentwicklung und Synergiepotenzials nicht wie erwartet eingestellt hätten. Zudem wurden die Öffnungszeiten der Museen ausgedehnt. Das Haus ist jetzt durchgängig von 10 bis 17 Uhr geöffnet, «was zu mehr Personalkosten führt», so Marbet.

Angepasst wurden auch die Öffnungszeiten im Kunstmuseum, damit Besuchende Gelegenheit haben, Kunstmuseum und Haus der Fotografie in einem Zug zu besuchen. Mehr Personal und Zeit braucht auch die wissenschaftliche Aufarbeitung wesentlicher Sammlungsbestände. Marbet weist in seiner Antwort darauf hin, dass lediglich vollumfänglich erfasste und bearbeitete Sammlungen für Wissenschaft und Präsentation vor Publikum von Nutzen sind.

Zudem könnten die hohen Sammlungsbestände «gerade im Historischen Museum nur reduziert werden, wenn aufgearbeitet ist, um was es sich bei den entsprechenden Gegenständen handelt, wem sie gehören und ob sie für die Sammlung weiterhin relevant sind».

Schliesslich hält Marbet fest, dass die Nettokosten für die «Sparjahre» plafoniert wurden. «Das heisst aber nicht, dass sie in alle Zukunft so bleiben mussten; das wäre auch eine Ungleichbehandlung mit andern städtischen Angeboten», so der Stadtpräsident.

Und: Es würde der Zentrumsstadt Olten nach seiner Ansicht gut anstehen, wenn auch sie stolz wäre auf ihr breit gefächertes Angebot an Kultur, Sport und Freizeit, auf die letztlich auch ihre zu grossen Teilen finanzierten Standortvermarktungsorganisationen angewiesen sind, «statt sie im Wesentlichen als Kostenfaktor zu betrachten». Der Stadtrat empfiehlt, den Auftrag nicht erheblich zu erklären.