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Er brach in nur wenigen Tagen 80 Autos auf: Dem Fricktaler Autoknacker droht eine Haftstrafe

Ein 26-jähriger wird verdächtigt, im Frühjahr über 80 Fahrzeuge aufgebrochen und die Wertgegenstände darin gestohlen zu haben. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben: Dem Autoknacker droht eine monatelange Haftstrafe – für die Opfer von damals ist das nicht genug.

Der Autoknacker, der im Frühling mehrere Autos in Tiefgaragen aufgebrochen hat, kommt im Dezember vor das Gericht. Das berichtet der Regionalsender TeleM1. Bei über 80 Fahrzeugen im Fricktal wurden damals die Scheiben eingeschlagen und die Gegenstände darin gestohlen.

Der Täter stellte sich als ein 26-jähriger Libyer heraus. Die Aargauer Staatsanwaltschaft hat nun Anklage erhoben: Der Autoknacker soll 40 Monate ins Gefängnis. Die Ausgeraubten empfinden diese Strafe teilweise als zu mild. Zwei Autos von Sabrina Herrmann wurden geknackt. Sie sagt gegenüber TeleM1:

«Die Umstände und Schäden, die wir haben – das kann er vermutlich gar nicht zahlen.»

Laut der Anklageschrift habe der Einbrecher insgesamt 122 Autos oder Keller aufgebrochen. Dies verursachte ein Deliktsgut und Sachschäden von rund 270’000 Franken. TeleM1 gegenüber sagen die Opfer, dass sie sich nach diesem schlimmen Vorfall nicht mehr sicher fühlen an ihrem Wohnort. Die Betroffene Elisabeth Schneider erzählt:

«Ich habe die Augen immer überall, wenn ich reinfahre am Abend oder in der Nacht. Ich bin vorsichtig und habe Angst.»

Was dem in Frankreich wohnhaften Kriminaltouristen zum Verhängnis wurde, war ein geklauter BMW aus der Gemeinde Stein. Dieser hatte nämlich einen Tracker. Die Mediensprecherin der Kantonspolizei Aargau Aline Rey sagt: «Der Halter konnte das Fahrzeug orten.» Der Täter hatte es bereits nach Frankreich gebracht.

Französische Polizei nahm ihn fest

Danach wurde umgehend die französische Polizei informiert. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd konnte der Verdächtigte in Mülhausen nahe Basel festgenommen werden. All diese Ereignisse schafften bei der Bevölkerung in Stein eine höhere Wachsamkeit. Sabrina Herrmann sagt:

«Wir sind vorsichtiger, wir hören mehr und wenn etwas ist, dann rufen wir schneller der Polizei an.»