Traumdoktoren lindern seit 30 Jahren Schmerzen im Kantonsspital Aarau
Seit Jahren besuchen Traumdoktoren einmal in der Woche Kinder in den Spitälern oder Institutionen für Kinder mit Behinderungen. Das Ziel: Den tristen Alltag bunt machen und mit Theater, Musik und viel Witz für gute Laune und etwas gelinderte Schmerzen zu sorgen.
Pilotprojekt in Kindernotfällen ist ein Erfolg
Neu gehen die Traumdoktoren auch auf den Kindernotfall, wie Verena Herger von der Stiftung Theodora in Hunzenschwil erklärt. «Die Kindernotfälle sind überlastet, deshalb sind sie froh, wenn wir sie unterstützen.» Und zwar im Kantonsspital Aarau (KSA): Da ist im letzten Jahr das Pilotprojekt «Traum im Notfall» entstanden. Einmal in der Woche sind die Traumdoktorinnen und Traumdoktoren abends im Kindernotfall. Und haben es offenbar geschafft, die Kinder von ihren Schmerzen und den aktuellen Sorgen etwas abzulenken.
Aber nicht nur die Patientinnen und Patienten profitieren von den etwas anderen Ärzten im Kindernotfall: «Die Eltern sind häufig angespannter als die Kinder und machen sich Sorgen um sie. Auch für sie ist es gut, wenn sie sich einen Moment ablenken und sich die Wartezeit etwas verkürzen können», sagt Verena Herger. Das Pilotprojekt kam so gut an, dass die Stiftung ihre Traumdoktorinnen und Doktoren in vier weitere Spitäler in die Schweiz entsenden kann.
Aufwendige Ausbildung
Traumdoktorin oder Traumdoktor wird man nicht einfach, weil man «e glatte Cheib» ist und Witze erzählen kann. Alle seien ausgebildete Künstlerinnen und Künstler, die bei Theodora während eines Jahrs mehrere Kurse besuchen, betont Herger.
Der Aufwand ist also nicht gerade klein. Aber: Mit dem Projekt «Traum im Notfall» will die Stiftung auch einen Teil dazu beitragen, die Kosten-Explosion im Gesundheitswesen zu mildern: «Das hat uns auch ein Arzt im KSA bestätigt. Wenn ein Traumdoktor dabei ist, brauchen Kinder teilweise weniger Schmerzmittel», sagt Herger.
KSA setzte im August 2021 Kinderclown vor die Tür
Erst im August 2021 beendete das KSA die Zusammenarbeit mit dem Kinderclown Ron Dideldum. Während 30 Jahren besuchte der Zofinger rund 3000 kranke Kinder in Aarau. Der Grund für die Trennung: Das KSA hatte damals ein immer grösser werdendes Angebot für kranke Kinder. Dieses deckte die Bedürfnisse der kleinen und grösseren Patienten vollständig ab. (ArgoviaToday)