Sie sind hier: Home > Schweiz > Nach Schüssen auf Jesusbild: Sanija Ameti tritt aus GLP-Parteileitung zurück – Junge SVP reicht Strafanzeige ein

Nach Schüssen auf Jesusbild: Sanija Ameti tritt aus GLP-Parteileitung zurück – Junge SVP reicht Strafanzeige ein

Die GLP-Politikerin und Co-Präsidentin der Operation Libero hat auf ein Bild von Maria und Jesus geschossen. Jetzt sieht sie sich mit einer Strafanzeige konfrontiert. Zudem ist sie auch aus der Parteileitung der GLP ausgetreten.

Die Bilder auf Instagram hat Sanija Ameti unterdessen gelöscht und sich dafür entschuldigt, dass sie Personen in ihren religiösen Gefühlen verletzt haben könnte. Mit einer Sportpistole aus 10 Metern Distanz hatte die Co-Präsidentin der Operation Libero ein Bild mit Maria und Jesuskind durchlöchert.

Nun ist klar: Ameti tritt nach dem Schiess-Vorfall aus der Parteileitung der GLP zurück. Gegenüber TeleZüri sagt die Zürcher GLP-Co-Parteipräsidentin Nora Ernst:

«Es war ihr persönlicher Entscheid. Wir waren jedoch mit Frau Ameti im Austausch und haben ihr den Rücktritt nahegelegt. Wir begrüssen ihren Entscheid.»

Die Partei habe leer schlucken müssen, als sie Postings mit den Schüssen von Sanija Ameti gesehen habe. Nora Ernst führt aus:

«Sie widerspiegeln in keiner Art und Weise die Werte der Grünliberalen, weder im Inhalt noch in der Tonalität.»

Die GLP halte die Meinungs- und Religionsfreiheit sehr hoch, man setze sich für einen konstruktiven Dialog miteinander ein. Ein solcher Beitrag wie der von Ameti sei genau dies nicht.

Ameti habe die Partei selbst über den entsprechenden Vorfall informiert, «wir haben ihr proaktives Verhalten setzt geschätzt», so Ernst weiter.

Parteiausschluss war für GLP-Präsident eine Option

Die 32-jährige Juristin Sanija Ameti sass in der Parteileitung der GLP des Kantons Zürich und politisiert für ihre Partei im Zürcher Stadtparlament. Sie löste mit ihrem Post in den eigenen Reihen Unmut aus. «Das ist an Dummheit nicht zu überbieten», sagte Jürg Grossen, Präsident der GLP Schweiz, gegenüber watson.ch. «Wir werden uns in den Gremien der Partei treffen, um über das weitere Vorgehen in dieser Angelegenheit zu beraten. Der Ausschluss von Sanija Ameti aus den Grünliberalen ist eine von mehreren Optionen, die wir diskutieren werden.»

JSVP reicht Strafanzeige ein

Die Schiessübung hat auch ein juristisches Nachspiel: Die Junge SVP Schweiz hat gegen Ameti wegen Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit Strafanzeige eingereicht, wie sie am Montag mitteilte. Dieses Delikt begeht gemäss Strafgesetzbuch, «wer öffentlich und in gemeiner Weise die Überzeugung anderer in Glaubenssachen, insbesondere den Glauben an Gott, beschimpft oder verspottet oder Gegenstände religiöser Verehrung verunehrt».

Stein des Anstosses: Die Einschusslöcher im Bild mit Jesus und Maria.
Bild: Screenshot

JSVP-Präsident Niels Fiechter sieht in Ametis Schüssen auf Maria und Jesus Millionen von Christen in ihrer Glaubens- und Kultusfreiheit verletzt. Maria und Jesus seien als Leitfiguren der christlichen Religion zu betrachten. Fiechter hat selber schon eine Straftat begangen. Das Bundesgericht verurteilte ihn im Jahr 2022 wegen eines Verstosses gegen die Antidiskriminierungsnorm. Es ging um ein Plakat zu Transitplätzen für ausländische Fahrende.

Nils Fiechter, Präsident der Jungen SVP Schweiz.
Bild: Zvg

Ameti sorgte mit ihrer eigenwilligen Zielscheibe in den sozialen Medien für viel Empörung.Auf dem Portal kath.ch redete Jesuit Franz-Xaver Hiestand dem Gesicht der Operation Libero ins Gewissen. In ihrem Instagram-Beitrag offenbare sich eine schockierende Ignoranz hinsichtlich der Bedeutung religiöser Symbole. Und: «Sie und das Umfeld, das solche Posts, solche Entgleisungen möglich macht, verdienen eine entschiedene Reaktion auf verschiedenen Ebenen.»