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Aargauer Schule engagierte Sicherheitsdienst, der keine Bewilligung mehr hatte

Kaputte Storen, verschmierte Fassaden, herumliegender Abfall: An manchen Aargauer Schulen ist die Durchsetzung der Hausordnung ein Problem. An der Kreisschule Entfelden sollte eine private Firma Abhilfe schaffen, doch diese geriet selbst mit dem Gesetz in Konflikt.

Die Schule Entfelden war in den letzen Jahren des Öftern Ziel von Vandalenakten. Von demolierten Lampen, zerstörten Velos und Schmierereien an den Wänden war zu lesen. Im Auftrag der Kreisschule Entfelden war von Ende März bis Mitte Juli 2022 ein privater Sicherheitsdienst damit beauftragt, zwei- bis dreimal pro Woche auf dem Schulareal in Oberentfelden zu patrouillieren, inklusive Hundeführer. Punktuell während Schulanlässen sollte auch das Areal der Kindergärten Brunmatt und Pappelweg einbezogen werden.

Die beauftragte Firma musste mittlerweile in Liquidation gehen. Die Kantonspolizei, genauer die zuständige Fachstelle Siwas, hatte den Inhaber des Sicherheitsdienstes Ende März 2022 informiert, dass die Bewilligung abgelaufen sei. Die Bewilligung werde mangels Erfüllung der Mitwirkungspflichten sowie eines einwandfreien Leumunds voraussichtlich auch nicht verlängert. Der Inhaber reagierte nicht: Die Frist von 20 Tagen zur Wahrung des rechtlichen Gehörs verstrich ungenutzt. Am 4. Mai erwuchs die Verfügung in Rechtskraft.

Dies geht aus einem kürzlich rechtskräftig gewordenen Strafbefehl hervor. Eine Bewilligung ist für die Ausübung einer Tätigkeit im Bereich der privaten Sicherheitsdienste auf dem Gebiet des Kantons Aargau zwingend. Obwohl der Beschuldigte, ein damals 50-jähriger Schweizer, wusste, dass er und sein Unternehmen keine privaten Sicherheitsdienst-Tätigkeiten mehr ausüben durften, machte er weiter.

Deshalb wurde er nun von der Staatsanwaltschaft wegen mehrfachem Ungehorsam gegen amtliche Verfügungen und mehrfacher Ausübung einer bewilligungspflichtigen Tätigkeit im Bereich privater Sicherheitsdienste ohne entsprechende Bewilligung zur Verantwortung gezogen. Die Busse beläuft sich auf satte 6000 Franken, hinzu kommen Strafbefehlsgebühren und Auslagen von 757 Franken.

Schule arbeitet mit anderem Sicherheitsdienst zusammen

Mittlerweile ist das Schulgelände videoüberwacht. «Der Einsatz der Videoüberwachung an der Schule Entfelden, konkret in Oberentfelden, wird sukzessiv erweitert. Wir haben aktuell im Schulhaus Dorf die Erweiterung Anfang Jahr in Betrieb genommen», erklärt Gesamtschulleiter Darius Scheuzger auf Anfrage.

Die Schäden, die meist ausserhalb des Schulbetriebs auftreten würden, hätten auf den überwachten Vorplätzen und Schulhäusern deutlich abgenommen, sagt Scheuzger. «Ebenfalls verzeichnen wir weniger Sachbeschädigungen bei den überwachten Veloständern während des Schulbetriebs.»

Die Kreisschule Entfelden nimmt mittlerweile die Dienstleistungen der Sicherheitsfirma Special Protect AG in Anspruch. Der Grundauftrag umfasst Präventivpatrouillen auf allen Schulanlagen auf dem Gemeindegebiet von Ober- und Unterentfelden und die Umsetzung der Benutzungsordnung auf dem Schulgelände. «Die Patrouillen finden in unregelmässigen Abständen an späteren Nachmittagen und Abenden statt, auch an Wochenenden. Die Schule erhält von sämtlichen Patrouillen einen Rapport», sagt Scheuzger. Die Zusammenarbeit sei hervorragend.