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Frau schmeisst Redbull-Dose aus dem Fenster – und beisst dann einen Polizisten in die Hand

Eine junge Frau schmiss auf der A3 eine Dose aus dem fahrenden Auto. Einsichtig war sie bei der anschliessenden Kontrolle nicht. Sie verletzte und bespuckte mehrere Beamte.

Täglich landen Tonnen von Abfall am Strassenrand. So machen beispielsweise die Interessengemeinschaft Saubere Umwelt und Nationalstrassen Nordwestschweiz mit Aktionen regelmässig auf das Thema aufmerksam. Im letzten Oktober sammelten sie 220 kg Müll zwischen Oftringen und Kriegstetten, also auf knapp 40 Autobahnkilometern – an einem einzigen Tag.

Doch nicht alle sind einsichtig, wenn es um Littering geht: Eine 28-jährige Serviceangestellte hat auf der Autobahn A3 eine Redbull-Dose aus dem Beifahrerfenster geworfen. Dies war einer Polizeistreife aufgefallen, wie es in einem kürzlich rechtskräftig gewordenen Strafbefehl heisst. Einsichtig war die Frau nicht: Bei der Kontrolle wollte sie sich nicht ausweisen und störte diese, indem sie den Beamten wiederholt lautstark ins Wort fiel. Sie drängte den Fahrzeuglenker, keine Aussagen zu machen. Wegen des auffälligen Verhaltens bot die Kantonspolizei eine Patrouille der Regionalpolizei Oberes Fricktal auf.

Da sich die Beschuldigte nicht ausweisen wollte, griff einer der Regionalpolizisten in den Fussraum und nach der Handtasche der Serviceangestellten. Diese wurde wütend und griff ihn an. Ein anderer Polizist ging dazwischen, worauf die Frau dem Beamten in die Hand biss. Die Frau wurde daraufhin mit Handschellen gefesselt.

Polizistin mit Blut bespuckt

Beruhigt hat sich die Frau deswegen nicht. Im Gegenteil: Als sie die Beamten ins Patrouillenfahrzeug verfrachteten, trat sie mit den Beinen nach den Fenstern und der Mittelkonsole, und verursachte so einen Schaden von etwa 500 Franken. Mit einem Fusstritt traf sie zudem einen Polizisten unterhalb des linken Auges, dieser trug ein Veilchen davon. Seine Kollegin bespuckte sie mit Blut und traf diese im Gesicht. Zudem beschimpfte sie die Beamten.

Und auch den Rest des Abends beschäftigte sie die Polizei: Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Blutentnahme an, um abzuklären, ob die Frau Alkohol oder Drogen zu sich genommen hatte. Weil sie sich dieser widersetzte, wurden mobile Ärzte aufgeboten, doch auch bei diesen wuchs die Kooperationsbereitschaft nicht. Fünf Polizisten waren nötig, um die Frau bei der Blutentnahme festzuhalten.

So sind im Strafbefehl nicht nur das Hinauswerfen von Gegenständen und der Verstoss gegen das Litteringverbot vermerkt, sondern auch Sachbeschädigung, mehrfache Beschimpfung, mehrfache Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte, und die Hinderung einer Amtshandlung. Die uneinsichtige Frau wird mit einer bedingten Geldstrafe von 3000 Franken gebüsst. Bezahlen muss sie zudem eine Busse, Strafbefehlsgebühren und Polizeikosten, zusammen 2186 Franken.