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Moldawier sollte als angeblicher Kurier Apple-Produkte abholen – doch Mitarbeitende von Digitec Galaxus erkannten den Betrug

Betrüger haben versucht, mit einem gefälschten Pass Produkte auf Rechnung zu erhalten. Der Kurier wurde von der Polizei verhaftet, weil Mitarbeitende die Polizei informierten.

Der Betrug begann mit einem Inserat. Darin wurde ein Kurier gesucht. Ein damals 24-jähriger Moldawier meldete sich, worauf sich eine unbekannte Person mit ihm in Verbindung setzte, wie es in einem Strafbefehl heisst, der kürzlich rechtskräftig wurde. 1000 Euro wurden dem Mann geboten, für diverse Lieferungen, die in der Schweiz abzuholen seien. Alle bei Digitec Galaxus, aber in verschiedenen Filialen.

Obwohl er ob dieses Angebots hätte misstrauisch werden müssen, liess sich der Mann darauf ein und reiste am 1. Mai 2023 in die Schweiz ein. Über die Kommunikations-App Telegram wurde er über die weiteren Details informiert. Die Pakete sollte er jeweils unter Vorzeigen eines tschechischen Passes erhalten – diesen erhielt er wohl ebenfalls von den Tätern, die im Hintergrund operierten. Auf den Namen, der im Pass stand, wurden bei verschiedenen Filialen diverse Apple-Produkte auf Rechnung bestellt.

Das Vorgehen bei der Bestellung war aber verdächtig. Mitarbeitende der Filiale in Wohlen informierten die Polizei, die den Beschuldigten auf frischer Tat ertappte. Gegenüber den Beamten wies sich der Mann ebenfalls mit dem tschechischen Pass aus, dieser war jedoch gefälscht. «Der Beschuldigte hat anlässlich der Paketabholungen sowie gegenüber den Polizeibeamten mehrfach den gefälschten Reisepass der Tschechischen Republik eingesetzt, um seine wahre Identität zu verschleiern bzw. Drittpersonen über seinen richtigen Namen zu hintergehen», schreibt die Staatsanwaltschaft.

Der Moldawier wurde wegen mehrfachen Betrugs, versuchten Betrugs und mehrfacher Fälschung von Ausweisen verurteilt. Die Staatsanwaltschaft sprach eine bedingte Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu 30 Franken und eine Busse von 700 Franken aus. Hinzu kommen Strafbefehlsgebühren von 1400 Franken, Polizeikosten von 300 Franken und Auslagen von 100 Franken.