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Neue Vorwürfe gegen SVP-Politiker: Hat Patrick Frei eine 15-Jährige in ihrem Zimmer gefilmt?

Anfang September wurde SVP-Politiker Patrick Frei verhaftet und befindet sich seither in Untersuchungshaft. Neue Recherchen des Regionalsenders Tele M1 zeigen nun: Der 55-Jährige soll eine Kamera im Schlafzimmer eines 15-jährigen Mädchens installiert und sie gefilmt haben.

Rund drei Wochen ist es her, seit Patrick Frei an seinem Wohnort in Untersiggenthal von der Polizei festgenommen wurde. Recherchen des Regionalsenders Tele M1 liefern neue Details. So werde dem 55-Jährigen vorgeworfen, eine Videokamera im Schlafzimmer eines 15-jährigen Mädchens installiert und dieses gefilmt zu haben.

Als Grund für seine Verhaftung wurden dem Politiker aber sexuelle Handlungen mit einem Kind vorgeworfen. Der Aarauer Anwalt Dominik Brändli erklärt dies gegenüber Tele M1 so: «Sexuelle Handlungen mit einem Kind kann Verschiedenes bedeuten: Das kann heissen, dass effektive sexuelle Handlungen vorgenommen wurden. Es kann aber auch heissen, dass ein Kind zu sexuellen Handlungen an sich selbst verleitet wird oder ein Kind in sexuelle Handlungen Dritter miteinbezogen wird. Das Installieren dieser Kamera alleine dürfte dies noch nicht erfüllen.» Es sei darum wahrscheinlich, dass im Zusammenhang mit der Strafuntersuchung weitere Informationen ans Licht kommen.

Mutter soll Patrick Frei als Täter überführt haben

Was die Videokamera von Patrick Frei genau aufgezeichnet hat, das ist derzeit Gegenstand der laufenden Untersuchung. «Aufgrund des laufenden Verfahrens und des Verfahrensgeheimnisses kann die Staatsanwaltschaft bei dieser Untersuchung keine weiteren Informationen veröffentlichen», erklärt Adrian Schuler, Mediensprecher der Oberstaatsanwaltschaft Aargau, auf Anfrage.

Laut Tele M1 soll auch bekannt sein, wie Frei überführt wurde. Demnach soll die Mutter des Mädchens die Kamera entdeckt und den 55-Jährigen als Täter überführt haben. Dass im vorliegenden Straffall auch eine Kamera involviert ist, könne das Verfahren gegen Frei noch erweitern, wie Strafrechtsexperte Dominik Brändli gegenüber Tele M1 erläutert: «Wenn die Kamera heimlich installiert wurde, wäre dies zusätzlich eine Verletzung der Privatsphäre.»

Patrick Frei ist nach seiner Inhaftierung aus dem Grossen Rat zurückgetreten. Aufgrund der Vorwürfe gegen den 55-Jährigen hat das Zwangsmassnahmengericht eine Untersuchungshaft von drei Monaten bewilligt. Sollten sich die Vorwürfe gegen Frei erhärten, könnten dem SVP-Politiker bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen. (luk)

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