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Kein Hirntumor wegen Handy oder wegen Nähe zur Antenne

Australische Forschende entkräftigen den uralten Verdacht mit einer weltweiten Metaanalyse. Das Handy hat Auswirkungen auf die Gesundheit, aber es erhöht nicht das Risiko für Hirn- oder Kopftumore.

Die Befürchtung besteht wohl seit es Handys gibt: Dass die Strahlung am Kopf Hirntumore begünstigen könnte. Bewiesen ist, dass Handystrahlung das nahe Gewebe erwärmt und einen negativen Einfluss auf die Gedächtnisleistungen von Jugendlichen hat. Zudem gibt es einen Zusammenhang mit reduzierter Spermienqualität und Handystrahlung wie eine Studie der Uni Basel vor einem Jahr zeigte. Doch die Krebs-Sorge ist unbegründet.

Nun hat die Weltgesundheitsorganisation WHO das Resultat einer umfassenden Übersichtsstudie bekannt gegeben. Dazu wurden mehr als 5000 Studien von der australischen Strahlenschutz- und Nuklearsicherheitsbehörde analysiert. 63 hochwertige Beobachtungsstudien wurden ausgewählt. Das Ergebnis: Das Nutzen von Handys führte nicht zu einem erhöhten Risiko für Krebsarten wie Hirntumore, Hypophysen-Tumore, Speicheldrüsen-Tumore, Hirntumore bei Kindern oder Leukämien.

Auch bei kabellosen Festnetz-Telefonen gab es kein erhöhtes Risiko. Geprüft wurde auch, ob das Leben in der Nähe von Mobilfunksendemasten die Wahrscheinlichkeit von Krebs erhöht – auch das war nicht der Fall. Auch nicht bezüglich der Dauer und Intensität der Nutzung – also auch bei Personen, die ihr Handy schon über zehn Jahre nutzen und dies mehrmals täglich konnte kein Unterschied zu den Wenig- oder Kurzzeitnutzenden festgestellt werden.

Die Studie ist im Fachblatt «Environment International» erschienen. Sie schliesst Studien bis Ende 2022 ein, deswegen fehlen Studien zum neuen Mobilfunkstandard 5G. «Wir haben aber Studien mit Kontakt zu Radarquellen eingeschlossen, und Radar hat eine ähnliche Frequenz wie 5G», erklärte Studien Co-Autor Dan Baaken vom deutschen Bundesamt für Strahlenschutzes.(dpa/kus)