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Wenn die Online-Welt bei Jugendlichen zum Problem wird

Online-Videospiele sind bei den 15-Jährigen beliebt. Allerdings legen etwa 3 Prozent der Spielenden ein problematisches Verhalten an den Tag. Bei den sozialen Medien sind es gemäss einer Studie sogar 7 Prozent.

31 Prozent der Jungen und 5 Prozent der Mädchen im Alter von 15 Jahren spielen täglich Online-Videospiele. Und mehr als 80 Prozent von ihnen sind jeden Tag in den sozialen Netzwerken unterwegs – Mädchen noch etwas mehr als Jungen. Das zeigt die am Montag veröffentlichte nationale Schülerinnen- und Schülerstudie 2022, wie Sucht Schweiz mitteilte. Grundsätzlich verdeutlicht der Bericht, dass die meisten Jugendlichen die ihnen gebotenen Möglichkeiten ohne grössere Probleme nutzen.

Allerdings stehen nun erstmals auch nationale Daten zum problematischen Gaming zur Verfügung. Demnach wiesen im letzten Jahr rund 3 Prozent der Spielerinnen und Spieler ein problematisches Gaming-Verhalten auf. Laut Sucht Schweiz sind Jungen und Mädchen etwa gleich betroffen.

Die 15-Jährigen mussten dazu verschiedene Fragen zur problematischen Nutzung beantworten. Dabei geht es unter anderem um den vergeblichen Versuch, weniger Zeit mit Videospielen zu verbringen. Oder darum, ob sie Kollegen und Familie wegen des Gamens anlügen. Die problematische Nutzung könne in manchen Fällen auf eine Suchterkrankung hindeuten, schreibt die Stiftung in der Mitteilung.

Flucht vor negativen Gefühlen

16 Prozent der 15-jährigen Jungen und 22 Prozent der gleichaltrigen Mädchen nutzen im vergangenen Jahr soziale Netzwerke wie WhatsApp, Snapchat, TikTok oder Instagram intensiv. Sie gaben an, praktisch den ganzen Tag online in Kontakt mit anderen zu sein. Hier weisen laut Sucht Schweiz 4 Prozent der Jungen und 10 Prozent der Mädchen im Alter von 15 Jahren eine problematische Nutzung auf.

Während die Quote bei den Jungen im Vergleich zur letzten Studie im Jahr 2018 stabil blieb, hat sie sich bei den Mädchen mehr als verdoppelt. Dass die problematische Nutzung angestiegen ist, könne auch mit der im Jahr 2022 noch immer präsenten Pandemiesituation zu tun haben. So benutze rund jeder zweite Jugendliche die sozialen Netzwerke, um vor negativen Gefühlen zu flüchten. 2018 war es erst jeder Dritte.

Cybermobbing nimmt bei Jungen zu

Die Studie befasst sich unter anderem auch mit Cybermobbing. In der aktuellen Studie gaben 8,3 Prozent der 15-jährigen Jungen und 13,6 Prozent der gleichaltrigen Mädchen an, «mindestens ein Mal in den letzten Monaten im virtuellen Raum belästigt worden zu sein». Dabei geht es etwa um bösartige Nachrichten oder wenn Posts und peinliche Fotos über eine Person verbreitet werden. Die Quote stieg bei den Jungen um 2,5 Punkte an, bei den Mädchen blieb sie stabil.

Sucht Schweiz hat die Studie im Jahr 2022 bereits zum zehnten Mal durchgeführt. An der nationalen Studie nahmen 636 Klassen und 9345 Schülerinnen und Schüler teil. (abi)

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