Tote und schwere Schäden nach Tornados in den USA
Mehrere Tornados haben im Mittleren Westen der USA mehrere Menschen in den Tod gerissen und grosse Schäden angerichtet. Mindestens vier Menschen starben in Oklahoma, wie der Gouverneur des Bundesstaats, Kevin Stitt, am Sonntag mitteilte. Örtliche Medien hatten zuvor bereits unter Berufung auf den zuständigen Rettungsdienst berichtet, dass sich unter den Toten ein vier Monate altes Kind befindet. Nach Angaben des Gouverneurs wurden ausserdem mindestens 30 weitere Menschen verletzt. Der Republikaner war in den Ort Sulphur südlich von Oklahoma City gereist, wo es besonders starke Verwüstungen gab. «Was ich in hier in Sulphur gesehen habe, ist unglaublich», sagte Stitt und versprach schnelle Hilfe beim Wiederaufbau. Für alle betroffenen Teile des Bundesstaats hat er den Notstand ausgerufen.
Besonders schwer traf es auch die Stadt Omaha und deren Umgebung im Bundesstaat Nebraska. Dort seien rund 150 Häuser beschädigt oder gar zerstört worden, berichteten örtliche Medien am Samstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf die Polizei. Auf Fotos und Videos waren Gebäude zu sehen, von denen nur Trümmerberge übrig blieben. Etwa zwei Dutzend Menschen wurden Berichten zufolge verletzt. Zudem fiel in Tausenden Haushalten der Strom aus. Nach Schätzungen des Wetterdienstes wüteten die Tornados am Freitag mit Windböen von etwa 215 Kilometern pro Stunde.
«Wir hatten grosses Glück, dass es nur sehr wenige Verletzte gab», sagte Omahas Polizeichef Todd Schmaderer. Die Warnsysteme in der rund eine halbe Million Einwohner zählenden Stadt hätten gut funktioniert. Das habe Menschenleben gerettet. «Es ist ein ausserordentliches Wunder, dass wir so einen Sturm ohne Todesopfer überstanden haben», sagte Nebraskas Gouverneur Jim Pillen bei einem Besuch vor Ort.
Im Bezirk Lancaster seien rund 70 Menschen aus einem Industriegebäude gerettet worden, das der Sturm zum Einsturz gebracht habe, hiess es in den Berichten weiter. Auf seinem zerstörerischen Pfad sei ein Tornado über den Fluss Missouri in den benachbarten Bundesstaat Iowa gezogen. Dort habe er etwa in der kleinen Ortschaft Minden schwere Schäden verursacht. Etwa 50 Häuser seien vollständig zerstört worden.
Allein am Freitag und Samstag seien in fünf Bundesstaaten Dutzende Tornados und heftige Wirbelstürme gemeldet worden, berichtete der Sender CNN. Für rund neun Millionen Einwohner galten Unwetterwarnungen. Experten führen die Häufung von Naturkatastrophen in den USA – Stürme, Überflutungen und Waldbrände – auch auf die Folgen des Klimawandels zurück.(dpa)