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Drogenkonsum auf der Strasse nimmt zu: Gallati will eine Aargauer Suchtstrategie

Der Kanton Aargau will eine kantonale Suchtstrategie erarbeiten. Das hat der Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati entschieden.

Hintergrund sind die Entwicklungen der letzten Monate, heisst es in einer Mitteilung vom Departement Gesundheit und Soziales (DGS) dazu. «Es zeigt sich eine Zunahme des Drogenkonsums im öffentlichen Raum», präzisiert Kathrin Sommerhalder Madliger, Fachspezialistin Sucht vom DGS, auf Anfrage der AZ. Betroffen sei vor allem der Brennpunkt Brugg-Windisch. Aber auch in anderen Regionen gebe es Verschärfungen. Darum hat Gallati nun entschieden, vorwärts zu machen. «Es ist dem Gesundheitsdirektor wichtig, dass der Kanton dieses Thema vorantreibt.»

Erster Schritt ist nun eine Bestandsaufnahme. Diese soll im ersten Halbjahr 2024 erfolgen. Dazu werde keine neue Studie angefertigt, so Sommerhalder Madliger, der Kanton stütze sich dabei in erster Linie auf eine bereits abgeschlossene interkantonale Studie der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK). Im Laufe des Projekts werden auch die Gemeinden, die Kantonspolizei Aargau und verschiedene Akteure in der Suchthilfe miteinbezogen.

Weiter sollen auch die Erkenntnisse der Arbeitsgruppe «Sicherheit am Bahnhof Brugg/Windisch» mit einfliessen, die im Oktober offiziell startete. Deren Abschlussbericht wird im Frühsommer 2024 erwartet.

Im zweiten Halbjahr 2024 wird der Kanton dann Ziele und Massnahmen zur Problemlösung für die neue Suchtstrategie formulieren. Die Lösungen sollen idealerweise an bestehende Angebote anknüpfen.

Im Kanton Aargau basiert die Suchthilfe auf der 4-Säulen-Politik des Bundes: Prävention, Therapie, Schadensminderung und Regulierung. Die angestrebte kantonale Suchtstrategie ist auch in der Gesundheitspolitischen Gesamtplanung 2030 (GGpl 2030) vorgesehen, die derzeit in den Kommissionen des Grossen Rats beraten wird, aber noch nicht beschlossen ist. (phh)