Suhrentaler Alterszentrum verkauft ehemaliges Demenz-Wohnheim – das gibt Geld für den Altersheim-Wohnbau
Das Suhrental Alterszentrum hat seine Liegenschaft «Alte Mühle» an der Holzikerstrasse 13, teils auch «Untere Mühle» genannt, verkauft. Das teilt das Alterszentrum mit. In dem Gebäude war von 2005 bis Ende 2020 die Geschützte Wohngemeinschaft für Demenzkranke, eine Dependance des Alterszentrums, einquartiert. Diese entsprach jedoch aufgrund der Mängel in der Infrastruktur nicht den aktuellen Ansprüchen des Kantons an eine solche Institution. Unter anderem teilten sich sechs Personen einen Schlafsaal. Weil ein Neubau auf der nebengelegenen Wiese in Aussicht gestellt war, konnte die Wohngemeinschaft befristet weiter betrieben werden, bis der Kanton 2020 einen Schlussstrich zog.
Seither stand das Gebäude leer. Das Suhrental Alterszentrum hatte es zum Verkauf ausschreiben lassen, weil es sich für pflegerische Belange nicht mehr eignet. «Eine Vermietung wäre nur noch zu Lagerzwecken möglich gewesen», schreibt der Verwaltungsrat in der Mitteilung.
Für den Verkauf wurde ein offenes Bieterverfahren gewählt, so Verwaltungsratspräsident Uwe Matthiessen, «mit der Hoffnung, sowohl einen guten Preis zu erzielen als auch möglichst einen Käufer mit Bezug zur Region zu finden». Den Zuschlag erhalten hat die Aarauer Frei Architekten AG. Es sei «ein marktgerechter Preis erzielt worden», heisst es in der Mitteilung. «Der Verkaufserlös fliesst in die Rücklagen für den geplanten Neubau des Suhrental Alterszentrums, der zeitnah weiter vorangetrieben werden soll.»
Das Gebäude an der Holzikerstrasse hat mit dem vielzitierten «Mühlenareal», das als Bahndepot-Standort ins Gespräch gebracht wird, nichts zu tun und liegt um einiges nördlicher, direkt an der Suhre. Es ist von einem Parkplatz und einer grossen Baulandreserve umgeben. Die zwei Parzellen befinden sich in einer Wohn- und Arbeitszone 3, die Landfläche beträgt insgesamt 7190 Quadratmeter.
«Das ist eine attraktive und interessante Lage – zentrumsnah und gut erschlossen», erklärt Architekt Peter Frei. Es bestehe aber noch kein konkretes Bauprojekt. Etwa 40 bis 50 Wohnungen sind auf dieser grossen Fläche denkbar. «Klar ist, dass wir das ehemalige Mühlengebäude, wenn immer möglich, erhalten möchten.» Es soll in die Neubebauung integriert werden. In der Medienmitteilung des Alterszentrum-Verwaltungsrats heisst es: «Auch für die Gemeinde Schöftland sollte der Zuwachs an zentrumsnahem Wohnraum und die bevorstehende bauliche Verdichtung eine befriedigende und positive Situation darstellen.»
Die «Untere Mühle», ein spätklassizistischer Mauerbau, stand zeitweise im Bauinventar der Denkmalpflege. Daraus wurde sie aber 2005 entlassen, nachdem der Umbau zur Geschützten Wohngemeinschaft im Innern grosse Veränderungen und aussen einen nordseitigen Treppenhausanbau mit sich brachte. Das Gebäude war 1895 erbaut worden. Es habe sich damals «faktisch um einen Neubau» gehandelt, «auch wenn im ehemaligen Mühlenraum mit dem Holzpfeiler von 1669 und einer steinernen Inschriftentafel von 1864 noch Teile der Vorgängerbauten vorhanden sind», schreibt die Denkmalpflege auf ihrer Website.