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Doch keine vorsätzliche Tötung? Sarco-Chef nicht mehr in Untersuchungshaft

Der Verdacht auf vorsätzliche Tötung hat sich nicht erhärtet: Die Schaffhauser Staatsanwaltschaft hat Florian Willet, den Co-Präsidenten der Sterbehilfeorganisation «The Last Resort», aus der Untersuchungshaft entlassen.

Die Premiere in der Schweiz erfolgte in einer Waldhütte in der Gemeinde Merishausen im Kanton Schaffhausen. Ende September schied eine 64-jährige Amerikanerin mit der umstrittenen Suizidkapsel Sarco freiwillig aus dem Leben. Noch am gleichen Tag verhaftete die Polizei Florian Willet, den Co-Präsidenten von «The Last Resort», sowie drei weitere anwesende Personen. Letztere kamen bald wieder frei, Willet hingegen wurde in Untersuchungshaft versetzt wegen Verdachts auf eine vorsätzliche Tötung.

Nach zehn Wochen Haft wurde er nun aus der Untersuchungshaft entlassen, wie die Schaffhauser Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte. Ein dringender Tatverdacht wegen eines vorsätzlich verübten Tötungsdelikts bestehe nicht mehr. «Das Verfahren wird nicht eingestellt, aber es rechtfertigt sich nicht mehr, die Person in Untersuchungshaft zu halten», sagte Staatsanwalt Peter Sticher gegenüber über den «Schaffhauser Nachrichten».

Der dringende Verdacht auf Verleitung und Beihilfe zum Selbstmord bleibt bestehen. Auf das Obduktionsgutachten des Institutes für Rechtsmedizin des Kantons Zürich wartet die Staatsanwaltschaft noch.(kä)