Der Leaderfluch geht weiter: Lugano siegt trotz später Führung nicht, weil Shaqiri noch zum 2:2 trifft
Neun Teams können noch realistisch vom Meistertitel träumen. Daran hat auch der Rückrundenstart nichts geändert – weil nur die beiden Zürcher Teams gewinnen. Das sind die wichtigsten Geschichten aus dem ersten Schweizer Fussballwochenende des Jahres.
Auch Lugano kann als Leader nicht siegen
Bis kurz vor Schluss sieht der FC Lugano in diesem Spitzenspiel wie der sichere Sieger aus. 40 Minuten lang waren die Tessiner gegen einen stark gestarteten FC Basel das unterlegene Team gewesen. Die Basler sind dank einem Zuckerpass von Xherdan Shaqiri und einem schönen Lupfer von Kevin Carlos in der 24. Minute in Führung gegangen. Doch dann schlägt der FC Lugano zurück – und zeigt mit der Wende zum 2:1, weshalb die Tessiner für die meisten Fussballexperten als Meisterkandidat Nummer 1 gehandelt werden.
Zunächst foult Dominik Schmid den in den Strafraum gestürmten Mattia Zanotti, den fälligen Penalty versenkt Anto Grgic souverän. Zwar hat der FCB in jener Szene Glück, dass Schmid nicht mit Gelb-Rot vom Platz muss, dennoch übernimmt ab jenem Zeitpunkt der FC Lugano das Zepter. Albian Hajdari verwertet nach der Pause zum 2:1. In der Folge kontrollieren die Tessiner das Spiel weitestgehend – aber sie siegen dennoch nicht. Der FC Basel kann nochmals zurückschlagen, was vor allem am neuen Captain Xherdan Shaqiri liegt. Er lanciert mit einem perfekten Pass Bénie Traoré, der von seinem Gegenspieler Milton Valenzuela gefoult wird. Shaqiri läuft zum entscheidenden Penalty an – und verwandelt souverän zum 2:2-Unentschieden.
Bei Leader Lugano ist der Frust danach gross. «Wir müssten kaltschnäuziger sein und das dritte Tor erzielen», bilanziert später Luganos Renato Steffen. «Das sind für uns sicher zwei verlorene Punkte.»
Somit geht die unglaubliche Serie in der Super League auch nach einem packenden Spitzenspiel weiter. Schon seit elf Partien hat keine Mannschaft mehr an der Tabellenspitze ein Spiel für sich entschieden. Erst zweimal hat in dieser Saison der Leader gewonnen.
YB-Aufholjagd stockt noch unter Contini
Unter dem neuen Trainer Giorgio Contini will der amtierende Meister Young Boys zur Aufholjagd blasen. Zum Start gibt es gegen Winterthur im Heimspiel aber einen Rückschlag.
Zwar spielen die Berner dominant, kommen insgesamt zu 25 Abschlüssen, bringen den Ball aber nicht im Tor von Winterthurs überragendem Torhüter Stefanos Kapino unter. Somit gibt es nur ein 0:0-Remis für den Schweizer Meister. «Ich tue mich schwer damit, meine Mannschaft zu kritisieren», meinte daraufhin Contini. Er habe ein dominantes Team gesehen. «Aber das Resultat ist definitiv zu wenig.»
Wie YB geht es an diesem Wochenende den meisten Mannschaften in der Super League. Insgesamt gibt es in vier von sechs Partien ein Remis. Ebenfalls torlos endet das Spiel zwischen Lausanne und Luzern, 1:1 geht das Duell zwischen Servette und St. Gallen aus.
Zürcher Klubs können jubeln
Die einzigen beiden Sieger zum Rückrundenstart spielen in der Stadt Zürich. Lange muss der FCZ gegen Yverdon bangen, ehe der erst 18-jährige Cheveyo Tsawa in der 87. Minute doch noch trifft. Er staubt zum umjubelten Startsieg der Zürcher ab.
Ebenfalls jubeln können die Grasshoppers. Obwohl GC ab der 4. Minute und einer harten roten Karte gegen Saulo Decarli in Unterzahl agieren muss, landet der Klub einen Auswärtssieg. Veron Lupi sorgt mit einem Traumschuss für das Siegtor.