
Neue Zahlen: So gestalten sich die Einnahmen und Ausgaben der Schweizer Klubs im Jahr 2024
Wer sich für einen Uefa-Wettbewerb qualifizieren will, muss bei der heimischen Liga seine Bilanzzahlen deponieren. In der Schweiz haben das bis auf Yverdon und Winterthur alle Teams gemacht,wie die jetzt veröffentlichten Zahlen für das Geschäftsjahr 2024zeigen. Aus der Tabelle der Swiss Football League lassen sich einige interessante Fakten ablesen.
1. YB ist immer noch der Geld-Meister:
Der amtierende Meister hat mit 79,7 Millionen Franken den grössten Ertrag der Liga erwirtschaftet. YB nimmt sowohl bei den Eintrittsgeldern (28 Mio.), beim Sponsoring (12,9 Mio.) und den TV-Geldern (24,6 Mio.) die Leaderrolle ein. Durch die Teilnahme an der Champions League hat YB im Jahr 2024 in etwa so viel Geld für Übertragungsrechte erhalten wie der Rest der Super League zusammen. Das führt auch dazu, dass YB mit einem Personalaufwand von 39,3 Millionen am meisten Geld für seine Angestellten ausgeben kann.
2. In Sachen Transfers macht dem FCB keiner etwas vor
Imzweiten Jahr in Folge knackt der FC Basel mit 57 Millionen Frankenan Transfereinnahmen die 55 Millionen-Franken-Marke. Zwar gibt Rotblau auch 22,8 Millionen für neue Spieler und -Transferbeteiligungen von Klubs, Agenten- oder Spielern direkt wieder ab. Doch am Ende bleibt im Jahr 2024 ein Transferüberschuss von 34,2 Millionen. Das ist mehr als dreimal so viel Geld, wie der Rest der Liga durch Transfers zusammen einnimmt.
Die finanziellen Sorgen des FCB, der vor einem Jahr Mühe mit der Liquidität bekundete, sind damit trotz einer Saison ohne Europacup fürs Erste passé. Durch den Gewinn von 15,6 Millionen Franken liegt auch das Eigenkapital der Basler wieder im zweistelligen Millionenbereich. Mit grossem Abstand auf den Plätzen zwei und drei bei den Transfereinnahmen liegen YB mit 13,6 Millionen und Luzern mit 7,2 Millionen.
3. Ein Grossteil der Klubs ist hoch defizitär
Neben dem FC Basel wirtschafteten im Jahr 2024 nur noch der FC St.Gallen (13 Mio. Gewinn) und YB (6.7 Mio. Gewinn) so, dass am Ende niemand draufzahlen musste. Bei Lausanne (unverhältnismässig hohes Sponsoring von 10,7 Mio.), Servette (28 Mio. sonstige Erträge), Lugano (17,3 Mio. sonstige Erträge) und Zürich (10,2 Mio sonstige Erträge) decken die Besitzer oder die Rolex-Stiftung den Verlust. Luzern (-2,5 Mio.), Sion (-5,1 Mio.) und GC (-13,8 Mio.) schreiben rote Zahlen.
4. Lugano macht am meisten aus den Möglichkeiten
Kein Team hat in der Super League im Jahr 2024 so viele Punkte geholt wie der FC Lugano (70). Da die Tessiner hinter YB, FCB, Servette, St.Gallen, Zürich und Lausanne aber nur den siebthöchsten Personalaufwand betreiben, kostet ein Punkt in der Super League den FC Lugano nur 252’875 Franken. Auch in Luzern wurde im Jahr 2024 aus relativ wenig viel herausgeholt (322’641 Franken pro Punkt). In St.Gallen kostet ein Punkt schon 408’163 Franken, in Basel 529’508 und in Bern national ungeschlagene 633’871 Franken.