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Olten schlägt Sierre 6:2 und zieht in den Playoff-Halbfinal ein, Langenthal scheidet aus

Trotz rätselhafter Schwächephase im Mitteldrittel gewinnt Olten mit 6:2 und steht damit im Halbfinal. Noch bleibt unklar, wer dort ab Montag der nächste Gegner sein wird. Möglich ist auch Thurgau, das Langenthal mit 2:1 n.V. bezwang und die Oberaargauer somit in die Ferien schickte.

Der EHC Olten musste im fünften Viertelfinal, dem dritten im eigenen Stadion, wieder auf Stan Horansky verzichten, der zum zweiten Mal als angeschlagen gemeldet wurde. Für ihn rückte Simon Sterchi neben Knelsen und Nunn in die Toplinie, in der zweiten wurde Forget von Lhotak und Hasani flankiert. Zudem war Ersatztorhüter Silas Matthys krank und wurde von Junior Racciatti vertreten.

1. Drittel: Knelsens Ablenker und zwei schwache Powerplays

Schon bald zeichnet sich ab, dass dieses fünfte Playoffduell kein Selbstläufer werden sollte wie dies die ersten beiden 8:2-Heimspiele noch waren. Der EHC Olten beginnt überhastet, begleitet von einer mangelhaften Puckkontrolle, was sie über das gesamte Spiel hinweg nie so wirklich abschütteln vermögen. Und trotzdem gehen die Oltner in der 10. Minute durch Dion Knelsen in Führung, indem der Kanadier vor dem Tor stehend einen Schuss von Daniel Eigenmann sehenswert ablenkt. Danach erhält Olten mit zwei darauffolgenden Strafen von Sierre die grosse Chance für einen Doppelschlag. Doch just in diesen beiden Überzahlsituationen machen sich die Mängel im Oltner Spiel besonders bemerkbar. Immerhin zeigt sich die EHCO-Defensive präsent – auch dann, als Sierre selbst zwei Mal im Powerplay agieren kann. In dieser Phase konnte sich Torhüter Rytz gleich mehrmals auszeichnen, der die Führung exzellent verteidigt.

2. Drittel: Weder und Lhotak treffen – ein guter Lohn nach rätselhafter Schwächephase

Das zweite Drittel wird mit einem Aufreger lanciert: Dion Knelsen erhält zur Verwunderung der 2901 Zuschauer für ein Allerweltszweikampf eine Strafe, der von den Schiedsrichtern als Beinstellen taxiert wird. Sierre, stets besonders gefährlich mit einem Mann mehr, nimmt die Einladung dankend an: Beauregard trifft zum 1:1-Ausgleich. Der EHC Olten vermag den Rückschlag umgehend wegzustecken. Nach einer grossen Forget-Chance nimmt der EHCO erneut Anlauf, womit Dominic Weder nur 72 Sekunden nach dem Ausgleich Grünweiss wieder in Front bringt. Doch mit der erneuten Führung zieht der EHC Olten eine rätselhafte Schwächephase ein, in der so gar nichts gelingen will. Viele Puckverluste prägen das Oltner Spiel – derart uninspiriert, überhastet, unkontrolliert sind die Powermäuse am Werk, dass der Halbfinaleinzug nach fünf Spielen infrage gestellt werden muss. Schliesslich kann Lukas Lhotak in der letzten Spielminute des Mitteldrittels aus dem Nichts auf 3:1 stellen, womit der EHC Olten dieses fragwürdige Mitteldrittel sogar noch gewinnt – ein guter Lohn.

Doppeltorschütze Lukas Lhotak.
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3. Drittel: Das frühe Tor von Knelsen und Lhotaks Entscheidung

Dieses dritte EHCO-Tor kurz vor der zweiten Pause scheint für den HC Sierre eine besonders schmerzhafte Ohrfeige zu sein. Zumindest wollen die Siderser im Schlussdrittel nicht mehr so recht an einen Überraschungssieg glauben. Erst recht nicht, als Dion Knelsen nach 26 Sekunden zum 4:1 einen Dreitore-Vorsprung herstellt. Zwar vermag Arnaud Montandon mit einem Qualitätsschuss zum 2:4 noch einmal etwas Spannung aufkommen lassen. Doch Lukas Lhotak entschied mit einem Powerplaytor zum 5:2 die Partie endgültig. Garry Nunn bringt sich nach einem Energieanfall zehn Minuten vor Schluss ebenfalls noch als Torschütze auf das Matchblatt und setzt mit seinem 6:2-Treffer den Schlusspunkt auf die Partie, die lange Zeit auf beide Seiten hätte kippen können. Schliesslich steht fest: Der EHC Olten schlägt den HC Sierre in fünf Playoffspielen und steht verdient im Playoff-Halbfinal. Wer dort der Gegner sein wird, ist noch unklar. Klar ist nur: Weil die Serie La Chaux-de-Fonds – Visp in Spiel 6 geht (Thurgau setzt sich gegen Langenthal in fünf Spielen durch; 2:1 n.Vrl.), beginnen die Swiss-League-Halbfinals definitiv erst am Montag – auch dann, wenn die Serie zwischen La Chaux-de-Fonds und Visp in der Belle, also im siebten Spiel, entschieden werden sollte.

Langenthal scheidet nach Abwehrschlacht aus

Fünf Minuten vor Schluss passiert es doch: Nach einer bis dahin glorreichen Abwehrschlacht des SC Langenthal gleicht der HC Thurgau die Partie zum 1:1 aus. Frédéric Jolliet ist es, der aus einer undurchsichtigen Situation mit einem Weitschuss Pascal Caminada bezwingt, der bis dahin makellos agiert hat.

Pech oder Unvermögen? Irgendwie von beidem ein wenig: Denn lange hatte der SC Langenthal alles im Griff. Wer fand, dass die Oberaargauer sich zu früh «nur» noch auf die Defensive konzentrieren, der lag aber auch nicht grundfalsch. Zwar schien die Taktik bis fünf Minuten vor Schluss aufzugehen. Weil Trainer Stephan Mair seine Paradelinie überforcierte und diese müde und ausgepowert schien, überraschte es nicht, dass es keiner der Dauerläufer Derungs, Pelletier und Ang war, der Thurgau zurück ins Spiel brachte.

Langenthal hatte bis dahin die Nase vorne und schien die Partie solide zu Ende spielen zu wollen. Nach einem Treffer von Dario Kummer, der es ausnutzte, dass Luis Janett von seinen eigenen Verteidigern aus dem Torraum gedrängt wurde, führte Langenthal verdient. Die Gäste verzeichneten mehr Offensivzeit, waren besser und gefährlicher. Für ein zweites Tor reichte es aber in der regulären Spielzeit nicht, erneut war die HCT-Defensive zu gut organisiert – egal ob bei 5:5 oder in Unterzahl.

Kurz vor 22 Uhr war klar: Das Duell wird zum dritten Mal in Folge in der Verlängerung entschieden. Nach acht Minuten beendete Ian Derungs in einem Gewühl vor dem Tor die Saison des SCL, indem er die Scheibe mit unbändigem Willen über die Linie drückte.