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Joya Marleen ist die grosse Abräumerin: Wer ist die 19-jährige Sängerin aus St. Gallen mit dem riesigen Potenzial?

Sie gewann überraschend drei Swiss Music Awards in den Kategorien «Best Talent», «Best Female Act» und «Best Hit» und liess dabei gestandene Grössen wie Loredana und Beatrice Egli hinter sich. Ist das der Start einer grossen Karriere?

«Uiuiuiuiuiui» und «I glaub, i fress en Bese». Joya Marleen war völlig aus dem Häuschen, als sie an den Swiss Music Awards die drei Betonklötze in den Kategorien «Best Talent», «Best Female Act» und «Best Hit» in Empfang nahm. Kein Wunder! Setzte sich das Gesangsküken in ihren Kategorien gegen gestandene Grössen wie Loredana und Beatrice Egli durch. Die 19-jährige St. Galler Sängerin war die grosse Abräumerin in der Zuger Bossart Arena, wo die Award-Show über die Bühne ging.

Joya Marleen war, neben dem «Artist Award» für die Band Mnevis, die positive Überraschung an diesem sonst überraschungsfreien Award-Reigen. Aber wer ist diese Joya Marleen überhaupt? In der Tat ist ihr Leistungsausweis noch nicht sehr gross. Vor zwei Jahren landete sie mit «Nightmare» einen Hit, der Platz 25 erreichte und sich immerhin 25 Wochen in der Schweizer Hitparade hielt. In diesem Jahr konnte sie auf der ganzen Tour von Hecht im Vorprogramm spielen und viel Bühnenerfahrung sammeln.

Die Professoren-Tochter steckt mitten in der Matura

Verrückt, was die junge Sängerin gerade bewältigt, denn Joya steckt mitten in den Maturaprüfungen. Noch am morgen hatte sie Prüfungen, die am Montag fortgesetzt werden. Joya Marleen ist am April 2003 als Joya Schedler in einer musikbegeisterten Familie in St. Gallen geboren und aufgewachsen. Joyas Bruder Maurus mischt Housebeats, ihr Vater Kuno Schedler ist Professor und Managementforscher an der HSG St. Gallen und leidenschaftlicher Musiker. Mit seiner Band «Ed Blue & The Rootstocks» singt er Country auf St. Gallerdeutsch und hat seine Tochter von früh auf unterstützt und gefördert. Schon als Kind stand sie auf der Bühne und schrieb Songs.

Ihren Song «Nightmare», der nun zum besten Song gekürt wurde, hat sie mit dem Produzenten Thomas Fessler geschrieben. Er ist begeistert von ihr und ihrem Talent: «Sie ist unglaublich speditiv, kreativ und begeisterungsfähig. Die Ideen sprudeln nur so aus ihr raus», sagt er. Und so spricht sie auch. «Ich habe komponiert, lange bevor ich etwas über Refrain, Strophe oder Bridge wusste», sagt sie. Einige Songs sind sogar in der Schule oder auf dem Pausenhof entstanden.

Ihr Manager Reto Lazzarotto beschreibt sie als «total aufgestellt, herzlich, positiv, lustig und intelligent». Fessler spricht von einem «unglaublichen Talent». «Sie schreibt tolle Songs, ist eine gute Performerin mit sympathischer Ausstrahlung. Du kannst sie irgendwo hinstellen und sie weiss die Leute zu unterhalten. Sie berührt und fasziniert mit ihrer natürlichen Art», sagt er, selbst etwas überwältigt. Als Sängerin überzeugt sie mit ihrem Stimmumfang. Sie kann nicht nur in hohen Lagen schmettern, sondern ist auch tieferen Altbereich sehr ausdrucksstark, warm und emotional. Gemäss Fessler verfügt sie wie keine andere über die Fähigkeit, ihre Gefühle in ihre Stimme zu übertragen. «Wenn sie singt, ist sie total im Song. Das ist faszinierend und habe ich so bei noch niemandem erlebt».

Deal mit Sony Deutschland

Wie geht’s weiter? Schon am 3. Juni erscheint die neue Single «Next To You», die sie wieder in Fesslers Studio 571 aufgenommen hat. Ab diesem Sommer kann sie sich ganz der Musik und ihrer Karriere widmen. Gebucht sind Konzerte, unter anderen am Openair St. Gallen, im Theater Augusta Raurica, am Gurtenfestival, an den Arbon Summerdays und am Heitere Open Air. Aber vor allem hat sie einen Deal mit Sony Deutschland beim Label Epic abgeschlossen.

Fessler sieht grosses Potenzial und hofft, dass sie ihre unbekümmerte Art, diese kindliche Neugierde bewahren kann. Gerade im Erfolg sei das nicht ganz einfach. Aber für Fessler bringt sie für eine Karriere im Popgeschäft alles mit und meint: «Wenn das mit Joya nicht klappt, was dann?»

3. Juni: Neue Single «Next To You»

Live: 3.7. St. Gallen Open Air; 9.7. Z7 Summer Night Basel; 29.7. Lakelive Biel; 12.8. Zofingen Heitere Open Air; 13.8. Rapperswil Seenachtsfest; 20.8. Penthalaz Venoge Festival; 26.8. Glarus Sound Of Glarus; 27.8. Arbon Summerdays; 28.8. Porrentruy Braderie.Club-Tour ab September 2022.