«Schade, wenn sich Frauen gegenseitig fertig machen»: Aargauer SVP-Jungpolitikerin über sexistische Beleidigungen
«Interessant, wie einfallsreich die Leute sein können», sagt Vivienne Huber im Talk Täglich auf Tele M1. Die Waltenschwiler SVP-Jungpolitikerin und Nationalratskandidatin Vivienne Huber erhielt auf einen Beitrag bei Twitter sehr viele negative Nachrichten, in denen sie vor allem auf ihr Äusseres reduziert wurde. «Politik braucht keine Schaufensterpuppen», oder «Hattest du einen üblen Bo(to)x-Kampf?» waren nur zwei von vielen Reaktionen.
Ja, sie habe sich die Lippen aufspritzen lassen, sagt Huber im Talk Täglich weiter. Auch mit Botox habe sie sich behandeln lassen. «Man wird als junge Frau schon schnell manipuliert, wenn man nur Topmodels sieht», erklärt Huber. Soziale Medien und auch der Kolleginnenkreis hätten dabei einen grossen Einfluss.
Die Partei steht hinter ihr
Traurig oder wütend sei sie wegen der negativen Kommentare aber nicht, so Huber weiter. Die sexistischen Beleidigungen hätten Sie eher zum Schmunzeln gebracht. «Das ist eben die Meinung der Menschen, wenn auch etwas oberflächlich.» Natürlich seien diese Kommentare nicht nur von Linken gekommen. «Aber ich würde schon sagen: Mehr Linke wie Rechte.» Auch wenn es innerhalb der Partei vereinzelte Kommentare zu ihrem Äusseren gebe, stehe die SVP hinter ihr.
«Ich engagiere mich noch nicht allzu lange in der Politik, daher war das früher noch kein Thema.» Ihr sei aber klar gewesen, dass es eine dicke Haut braucht, wenn man in die Politik geht. Gerade als junge Frau in der Politik müsse man eben mit solchen Anfeindungen rechnen. Aber sie sagt auch: «Ich finde es schade, wenn sich Frauen gegenseitig fertig machen.»
Auch wenn sie für den Nationalrat kandidiert, sei es politisch zunächst ihr Ziel, in den Grossen Rat gewählt zu werden. Neben beruflich bedingtem Interesse an Gesundheitspolitik setzt die gelernte medizinische Praxisassistentin auf die klassischen SVP-Wahlkampfthemen: «Massenzuwanderung und Selbstbestimmung liegt mir am Herzen.» (phh)