Mega-Übernahme für 8 Milliarden: Swisscom will Vodafone Italia schlucken und verspricht «Mehrwert für alle»
Nun ist klar: Swisscom hat in Italien Grosses vor. Ganz Grosses sogar.
Wie der Schweizer Telekommunikationskonzern am Mittwoch mitteilt, steht er in «exklusiven Verhandlungen» mit der italienischen Vodafone-Gruppe. Ziel: deren 100-prozentige Übernahme.
Danach soll Vodafone Italia mit der italienischen Swisscom-Tochter Fastweb fusioniert werden – dem einstigen Sorgenkind des blauen Riesen im Belpaese, das heute als Geldmaschine der Schweizer gilt. Damit würde hinter TIM der zweitgrösste Telekomanbieter Italiens entstehen. Der dritte grosse Anbieter und Konkurrent in Italien ist Wind.
Konkurrent bereits ausgestochen
Während die genauen Bedingungen der Transaktion noch zu verhandeln sind, haben sich Swisscom und Vodafone laut Mitteilung «vorläufig auf einen Kaufpreis für Vodafone Italia von 8 Milliarden Euro geeinigt». Über die Verhandlungen war schon seit Monaten spekuliert worden, vorab in italienischen Medien.
Neben Swisscom via dessen Tochterunternehmen Fastweb war auch dessen Konkurrent Iliad Interesse an der Übernahme nachgesagt worden.
«Vodafone Italia und Fastweb würden komplementäre, hochwertige Mobilfunk- und Festnetzinfrastrukturen, Kompetenzen und Fähigkeiten vereinen», schreibt Swisscom. Diese Ausgangslage würde demnach «zu einem führenden konvergenten Anbieter» in Italien führen.
«Mehrwert für alle» dank Mega-Übernahme?
Und: Die Mega-Übernahme solle es dank «Grössenvorteilen», «effizienteren Kostenstrukturen» und einem «erheblichen Synergiepotenzial» dem fusionierten Unternehmen ermöglichen, «für alle Stakeholder Mehrwert zu schaffen».
«Die Transaktion wäre ein wichtiger Schritt für Swisscom», hält das Unternehmen weiter fest, «um ihr Ziel einer langfristigen Wertsteigerung in Italien» zu erreichen. Damit sollen auch «die strategischen Ziele des Bundesrats» an das mehrheitlich im Bundesbesitz stehende Unternehmen «weiterhin vollständig» umgesetzt werden.
Vodafone Italia ist 1994 als Omnitel gegründet worden. Sie stand damals in Konkurrenz zur einstigen Monopolgesellschaft SIP – der heutigen TIM. Fünf Jahre später stieg die britische Telekom-Gigant Vodafone Group bei Omnitel ein und änderte deren Namen in Vodafone Italia.