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Als erster Schweizer überhaupt: Der Basler Henry Bernet gewinnt die Junioren-Kategorie der Australian Open

An seinem 18. Geburtstag gewinnt Henry Bernet den Final der Junioren-Kategorie der Australian Open in Melbourne gegen den Amerikaner Benjamin Willwerth mit 6:3, 6:4. Es ist das vorläufige Highlight einer vielversprechenden Karriere.

Andere schmeissen an ihrem 18-Geburtstag die Eltern raus, um eine Hausparty ohne Aufsicht feiern zu können. Der Basler Henry Bernet feiert in Australien eine ganz andere Party. Am Tag seiner Volljährigkeit steht der Teenager im Final der Juniorenkonkurrenz der Australian Open.

Und die aktuelle Nummer sechs der Juniorenweltrangliste wird im Duell mit der Nummer 22, dem Amerikaner Benjamin Willwerth, gegen den er zuvor noch nie gespielt hatte, seiner Favoritenrolle gerecht.

Benjamin Willwerth spielte sich  als ungesetzter Spieler mit nur einem Satzverlust ebenfalls souverän in den Final.
Bild: James Ross / EPA

Bernets Nervosität war bei seinem ersten Auftritt in der Rod Laver Arena nach eigener Aussage gross. Doch der Schweizer spielte im Final von Beginn an dominanter und konnte seinem Gegner im ersten Satz auch zweimal den Aufschlag abnehmen. Und weil Bernet auch im lange breaklosen zweiten Durchgang seine Nerven im entscheidenden Moment im Griff hatte, verwandelte er nach 1:12 Stunden seinen ersten Matchball zum 6:3, 6:4. Um 3:26 Uhr Schweizer Zeit steht fest: Henry Bernet ist Junioren-Grand-Slam-Sieger.

«Es war fantastisch, in diesem tollen Stadion zu spielen», sagt Henry Bernet im Siegerinterview auf perfektem Englisch, ehe er die Trophäe seiner Familie, seinem abtretenden Coach Kai Stentenbach von Swiss Tennis und seinen Freunden widmet.

Henry Bernet streckt die Trophäe in den Himmel.
Bild: Mark Baker / AP

Noch ungeschlagen in 2025

Der Basler setzt seinem furiosen Start ins Jahr 2025 damit die Krone auf. Ein Jahr, in dem es für ihn darum geht, den Schritt vom Tennis-Junior zu den Profis zu schaffen. Nach seinem J300-Turnier-Sieg in Traralgon, wo Bernet zum Jahresauftakt in allen sechs Runden ohne Satzverlust blieb, führte ihn sein Weg auch bei der ersten Teilnahme an den Australian Open mit sechs Siegen und nur einem Satzverlust gleich zum Titel.

Dabei zeigte sich der durch sein druckvolles Offensivtennis bekannte 1,91-Meter-Mann auch besonders nervenstark. Von fünf Tiebreaks gewann während des Turniers alle, im Halbfinal wehrte Bernet zwei Satzbälle ab und im Final schlug er zu, als sein Gegner zum ersten Mal gegen den Matchverlust servierte. «Wenn es knapp ist, spiele ich oft besser. Das ist schon eine Stärke von mir», sagte Bernet vor dem Final gegenüber SRF.

Der neunte Schweizer mit einem Junioren-Grand-Slam-Titel

Der Basler ist damit der erste Schweizer, der die Junioren-Kategorie des ersten Grand Slams des Jahres in Australien gewinnt. «Happy Birthday to you», singt das Publikum auf Rod Laver nach dem Spiel und feiert gemeinsam mit Henry Bernet dessen Freudentag.

Der Basler wird durch seinen Triumph zum erst neunten Schweizer, der sich Junioren-Grand-Slam-Sieger nennen darf. Zuletzt war das Dominic Stricker 2020 in Paris im rein schweizerischen Final gegen Leandro Riedi gelungen. Auch Heinz Günthardt, Martina Hingis, Roger Federer, Roman Valent, Stan Wawrinka, Belinda Bencic und Rebeka Masarowa gelang dieses Kunststück.

Für Bernet ist «der bisher grösste Erfolg bei den Junioren» die Bestätigung, dass sein Weg auch in diesem Jahr weiter nach oben führt. Nach seinem Grand-Slam-Junioren-Debüt 2024, ersten Achtungserfolgen auf ATP-Stufe in Gstaad oder bei den Swiss Indoors und dem Erreichen der Top 10 der Juniorenweltrangliste, darf er sich jetzt auch Junioren-Grand-Slam-Sieger nennen. Mit On und Wilson hat er bereits zwei prominente Ausrüster und mit Sven Swinnen und Severin Lüthi in Zukunft auch die Ex-Trainer von Stricker und Federer in seinem Team.

Doch Henry Bernet liest am liebsten sportliche Schlagzeilen. Die will die aktuell grösste Schweizer Tennishoffnung auch als offiziell Erwachsener weiter schreiben.

Henry Bernet steht die Freude über den Titel ins Gesicht geschrieben.
Bild: James Ross / EPA

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