Nur der Regen konnte ihn kurz stoppen: So holte sich Matteo Berrettini seinen zweiten Turniersieg in Gstaad
Nach 59 Minuten schlug Quentin Halys im Final gegen Matteo Berrettini den Ball ins Aus. Der Italiener Berrettini fängt an zu grinsen und zeigt glücklich mit dem Finger ins Publikum. Sein zweiter Turniersieg in Gstaad ist Tatsache. Wenig später hält er die Trophäe, einen Stein mit einer goldenen Kugel in der Mitte, in die Höhe. Er kämpft dabei mehr mit seiner Kraft als während des ganzen Finalspiels.
Das Wetter in Gstaad war zu Beginn des Finals zwischen Matteo Berrettini und Quentin Halys nicht wirklich in Tennisstimmung. Zuerst nieselte es noch, dann fielen grosse Regentropfen auf den Sand. Der Italiener Berrettini führte mit 5:3, ehe der Final der Swiss Open für eine halbe Stunde unterbrochen werden musste.
Als der Regen stoppte und es schliesslich weiterging, schien es, als wäre Quentin Halys noch in der Pause geblieben. Er traf im zweiten Satz kaum einen Ball mehr. Berrettini nützte dies aus und erhöhte seinen Vorsprung.
Bereits der zweite Turniersieg in Gstaad
Am Schluss gewann der Favorit diesen einseitigen Final mit 6:3, 6:1 gegen Halys. Für den 28-jährigen Römer war dieser Sieg speziell. Denn seinen ersten Turniersieg holte er im Jahr 2016 ebenfalls in Gstaad, 2022 verlor er im Final gegen Casper Ruud. «Es ist unglaublich und fühlt sich an, als hätte ich gestern den ersten Titel hier gewonnen», sagte er glücklich im Siegerinterview. Für ihn ist es der neunte Titel in seiner Karriere.
Der Italiener zeigte zuvor eine hervorragende Woche im Saanenland. Er gab während des ganzen Turniers keinen Satz ab. Ab Freitag gewann er zuerst gegen Félix Auger-Aliassime den Viertelfinal (7:6, 7:6), dann siegte er im Halbfinal gegen die Weltnummer 12 Stefanos Tsitsipas (7:6, 7:5) – und nun im Final gegen Quentin Halys.
Der Franzose Quentin Halys war nach der Niederlage sichtlich enttäuscht. Dennoch sagte er: «Es war meine beste Turnierwoche im Leben.» Denn der 27-Jährige erreichte zum ersten Mal in seiner Karriere einen ATP-Final. Seine Enttäuschung sollten die lobenden Worte von Berrettini, eine kleine Kuhglocke und der Sprung in der Weltrangliste lindern.
Halys hat sich nun von Rang 192 auf 125 verbessert. Auch Berrettini, der im März noch die Nummer sechs der Welt war und bis Platz 154 in der Weltrangliste zurückfiel, ist nach diesem Sieg nun zurück in den Top 50.