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Einsprachen verzögern Federer-Bau 

Roger Federer will am Zürichsee ein Bootshaus bauen. Doch zwei Einsprachen verzögern sein Vorhaben.

Seit mehreren Jahren baut Roger Federer am Zürichsee. Sein Wohndomizil in Kempraten bei Rapperswil-Jona, ein Anwesen auf 16’000 Quadratmetern mit sechs Gebäuden, ist schon seit vier Jahren im Bau. Noch immer prägen Kräne das Stadtbild. Zusätzlich will er am Ufer ein Bootshaus samt Steg und Flachwasserzone errichten. Doch zwei Einsprachen verzögern nun den Bau, wie der «Bote der Urschweiz» schreibt.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht klar, ob eine der beiden Einsprachen überhaupt zulässig ist. Erstere stammt von einer einspracheberechtigten Privatperson, zweitere von einem Verein, wie der «Bote» recherchierte. Aufgrund des laufenden Verfahrens erteilt die Stadt Rapperswil-Jona keine Auskünfte.

Verein gegen Uferbebauung

Der Verein Rives Publiques – zu Deutsch öffentliche Ufer – setzt sich dafür ein, dass in Seenähe anstelle von Privatbauten öffentliche Wege entstehen. Seit 2019 engagiert sich dieser Verein in Rapperswil-Jona. Bei der Einsprache zu Federers Bootshaus stellt sich die Frage, ob der Verein über das sogenannte Verbandsbeschwerderecht verfügt. Nur mit diesem kann ein Verein Einsprachen tätigen.


Damit ein Verein dieses Recht kriegt, muss er eine gesamtschweizerische Natur- oder Heimatschutzorganisation sein, die seit über zehn Jahren existiert. Das trifft auf den Verein Rives Publiques zu, der soeben seinen zwanzigsten Geburtstag feiern konnte. Dementsprechend positiv ist der Vereinspräsident gegenüber der Gültigkeit der Einsprache gestimmt.

Im kantonalen Richtplan ist behördenverbindlich eingetragen, dass zwischen Feldbach und Kempraten, wo Federers Bau steht, ein Seeuferweg hätte gebaut werden sollen. Da dieser laut Rives Publiques aber nicht entstand, sieht sich der Verein einspracheberechtigt. Bis zur Realisierung des Weges solle deshalb auf Bauvorhaben am lokalen Zürichseeufer verzichtet werden. Die Stadt Rapperswil hält dagegen und sieht keinen Bedarf für einen solchen Weg.

Wie es weiter geht, ist noch unklar. Der 2018 aus dem Kanton Schwyz weggezogene Federer habe jedoch im Winter bauen wollen. Denn der niedrigere Wasserstand würde Bauvorhaben im Wasser erleichtern. Das gelingt nun wahrscheinlich nicht. (pal)