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Früher als geplant: Bund schliesst Asylzentrum in Bremgarten

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) schliesst bis Anfang März neun temporäre Bundesasylzentren mit rund 1700 Plätzen in der ganzen Schweiz. Davon betroffen ist auch jenes in Bremgarten.

Am 23. September zogen die ersten Asylsuchenden in das temporäre Bundesasylzentrum in Bremgarten ein. Geplant war eine Nutzung bis im März 2025. Nicht mal einen Monat später ist bereits klar, dass die Unterkunft in Bremgarten im Januar, also rund zwei Monate früher als geplant, ihre Türen schliessen wird.

Der Grund für die frühere Schliessung der neun Bundesasylzentrenist einfach: Die Asylzahlen sind tiefer als erwartet. Im September wurden 40 Prozent weniger Asylgesuche eingereicht als im Vorjahr. Zudem seien gemäss dem Staatssekretariat für Migration (SEM) die Bundesasylzentren in der ganzen Schweiz lediglich zu 51 Prozent ausgelastet.

Bund will 40 Millionen Franken sparen

Damit will der Bund rund 40 Millionen Franken einsparen, wie das Staatssekretariat für Migration am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA präzisierte. 200 Mitarbeitende sind betroffen. Das SEM prüfe noch, wie viele von den 200 Personen an anderen Standorten weiter beschäftigt werden können.

Die betroffenen Asylzentren befinden sich in Dübendorf ZH, Zürich, Eigenthal LU, Bremgarten, Allschwil BL, Steckborn TG, Beringen SH, Bure JU und Plan-les-Ouates GE.

Das Bundesasylzentrum in Bremgarten bietet Platz für maximal 120 Personen. Vor allem die SVP wehrte sich gegen die Unterkunft. «Wir werden uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen das Asylzentrum zur Wehr setzen»,sagte SVP-Aktuar Patrick Fischer im Juli zur AZ.

Kanton kann Anlage weiter nutzen

Wie es nach März 2025 mit der Unterkunft weitergeht, ist noch offen. Bei Bekanntwerden der Pläne im Sommer hiess es, dass der Kanton die Anlage, nach Absprache mit der Stadt Bremgarten, bei Bedarf weiter nutzen könne. Dies, wenn aufgrund der Zuweisungen von Personen aus dem Asylbereich Bedarf besteht und die verfügbaren kantonalen Kapazitäten nicht ausreichen.

Für Bremgarten war es nicht das erste Bundesasylzentrum. Bereits von 2013 bis 2017 beherbergte der Bund Asylsuchende in der Bremgarter Truppenunterkunft.(fan)