Weil Bayern gegen den Underdog patzt: Granit Xhaka kann nächsten Sonntag mit Leverkusen Meister werden
Mit einem knappen Sieg baut Leverkusen die Tabellenführung auf 16 Punkte aus und kann bereits nächstes Wochenende zu Hause die deutsche Meisterschaft für sich entscheiden.
In der Hauptstadt wurde es erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit so richtig spannend. Zuvor dominierte der Titelfavorit Leverkusen zwar das Spielgeschehen, blieb aber ohne zwingende Torchance. Quasi mit dem Pausenpfiff erhielten die Leverkusener aber einen Elfmeter, den Florian Wirtz locker ins linke untere Eck zur Führung verwandelte.
Die Situation entstand nach einer groben Grätsche von Robin Gosens ausserhalb des Strafraums, der damit seine zweite gelbe Karte sah und vom Platz musste. Grimaldo spielte den Freistoss in die Strafraummitte, woraufhin einige Leverkusener wahrlos versuchten, die Führung zu erzielen. Dabei sprang der Ball an den Oberarm von Christoph Trimmel, was nach langer VAR-Konsultation des Unparteiischen schliesslich zum Elfer führte.
Mit diesem 1:0-Sieg und der Niederlage der Bayern hat Leverkusen nun die Chance, bereits nächsten Sonntag im Heimspiel gegen Werder Bremen die Meisterschale zu holen. Für den Schweizer Nati-Captain Granit Xhaka und seine Teamkollegen in Leverkusen wäre es der verdiente Lohn für eine überragende Saison.
Die Schwaben schaffen eine irre Wende gegen Bayern München
Die Luft für die Bayern im Titelrennen war vor der Partie in Heidenheim ohnehin schon sehr dünn. Doch mit einer solchen Aufholjagd der tapferen Schwaben hätte wohl auch der Rekordmeister nicht gerechnet.
Bei den Bayern ersetzte Serge Gnabry der am Schambein verletzten Leroy Sané und setzte die wichtigsten Akzente zum Ende der zweiten Halbzeit. Gnabry lancierte nach einem Pass von Thomas Müller, der übrigens an diesem Nachmittag sein 700. Pflichtspiel für die Bayern absolvierte und damit nur noch 9 Spiele vom Rekord der FCB-Torhüterlegende Sepp Maier entfernt ist, Harry Kane (38.), der aus gut elf Metern zur Führung einschob. Kurze Zeit später war es dann Gnabry (45.) selbst, der nach einem Flankenball zur 2:0-Pausenführung einköpfelte.
Doch die Schwaben liessen sich vom Doppelpack der Bayern nicht beirren und kamen geladen wieder aus der Kabine. Keine sieben Minuten dauerte es, ehe sie die Führung egalisierten. Sessa (50.) und Kleindienst (51.) trafen jeweils nach einem langen Ball. Eine Gegenwehr der Bayern war bei beiden Gegentoren nicht zu sehen. Tim Kleindienst (79.) setzte sich nach einem tiefen Pass erneut gegen die Bayern-Abwehr durch und schob zum 3:2 ein – die Bayern, geschockt von den drei Gegentreffern, blieben trotz Bemühungen ohne weiteren Treffer – und ohne Punkte am 28. Spieltag.
Köln überrascht kurz vor dem Schlusspfiff
Zwischen Köln und Bochum kommt es kurz vor dem Schlusspfiff noch zur überraschenden Wende für die Kölner. Lange Zeit sah es danach aus, dass der VfL Bochum seine 1:0-Führung von Felix Passlack (53.) über die Zeit bringen würde.
Doch Steffen Tigges (90.) und Luca Waldschmit (92.) drehten die Partie innert 90 Sekunden, stellten auf den Schlussskore von 2:1 und bringen die Kölner damit zurück in den Relegationskampf. Die Kölner liegen weiterhin mit einem Zähler hinter den Mainzern, die sich auf dem Relegationsplatz befinden.
Leipzig schiesst sich glücklich
Im Gastspiel der Leipziger in Freiburg war es der belgische Angreifer Lois Openda, der sich vor allem im ersten Umgang ins Zentrum der Aufmerksamkeit spielte. Nach 61 gespielten Sekunden war es Openda, der den entscheidenden Pass zum Führungstreffer von Amadou spielte.
Eine Viertelstunde später war es gleich Openda selbst, der nach einem langen Ball zum zwischenzeitlichen 2:0 einnetzte. Und dann war die TV-Kamera wieder auf den Belgier gerichtet, dem aber diesmal unterlief ihm im eigenen Strafraum ein Fauxpas. Openda berührte den Ball mit dem Arm und provozierte damit den Elfmeter für Freiburg. Lucas Höhler lief an, traf den Ball per Vollspann, scheiterte aber an der Latte. Noch vor der Pause erhöhte Openda schliesslich zum 3:0, indem er einen Abwehrfehler des Heimteams geschickt ausnutzte.
Benjamin Sesko (54.) traf nach dem Seitenwechsel gar noch zum vierten Treffer für die Leipziger. Der Treffer von Vincenzo Grifo (59.) zum Schlussstand von 1:4 diente lediglich der Resultatkosmetik.
Mainz besiegelt wohl den Darmstädter Abstieg
Mainz, das versucht, sich aus den Relegationsplätzen zu kämpfen, schiesst nach 33 Minuten den Führungstreffer. Andreas Hanche-Olsen schiebt nach einem Freistoss ein. In der zweiten Halbzeit war es dann Brajan Gruda (60.), der auf 2:0 erhöhte. Mit dem Doppelpack zum Schlussstand von 4:0 besiegelte Lee Jae-sung (80.) nicht nur den Sieg der Mainzer, sondern wahrscheinlich auch den Abstieg des SV Darmstadt.