Er war Regierungsrat, Nationalrat und Bundesratskandidat: Arthur Schmid ist im Alter von 95 Jahren gestorben
«Arthur Schmid hat wie wenige Zeitgenossen die Entwicklung des Aargaus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mitgeprägt. Unser Kanton und die Sozialdemokratische Partei des Kantons Aargau haben ihm viel zu verdanken.» Das schrieb Urs Hofmann, damals noch SP-Regierungsrat, im Januar 2018 als Würdigung zum 90. Geburtstag von Arthur Schmid.
Nun ist Schmid, der 1928 in Oberentfelden geboren wurde, im Alter von 95 Jahren verstorben. Urs Hofmann bestätigt auf Anfrage entsprechende Informationen der AZ und sagt, Schmid habe zuletzt im Altersheim in Oberentfelden gelebt und sei in der Nacht auf Montag verstorben.
Arthur Schmid war eine prägende Figur in der Aargauer Politik. 1959 nahm er als Nachfolger seines Vaters für zwanzig Jahre im Nationalrat Einsitz. Von 1965 bis 1993 leitete Schmid als Regierungsrat das Erziehungsdepartement des Kantons.
Von 1970 bis 1974 präsidierte der Aargauer die SP Schweiz, die ihn 1973 als offiziellen Bundesratskandidaten aufstellte. In die Landesregierung gewählt wurde Schmid allerdings nicht, das Rennen machte damals Willi Ritschard.
Cédric Wermuth sah Arthur Schmid als dreifaches Vorbild
Der heutige SP-Schweiz-Co-Präsident Cédric hatte Schmid im März 2018, kurz nach dessen 90. Geburtstag, an einem Parteitag als dreifaches Vorbild gewürdigt. Zum Ersten sei sein Werdegang die Verkörperung der demokratischen Institutionen. Zum Zweiten sei er ein Zeugnis für das Auf und Ab der Partei. Zum Dritten habe Schmid als Regierungsrat Bildungsreformen von fast revolutionärem Charakter hervorgebracht
Wermuth, der damals Co-Präsident der SP Aargau war, sagte weiter, Schmids Menschlichkeit habe ihn immer geprägt. Der nun verstorbene Doyen der Aargauer Sozialdemokratie sei ein Vorbild für die Werte der SP. Die Parteitagsteilnehmer ehrten den Jubilar damals mit lang anhaltenden, stehenden Ovationen.