Kinder zum Tod von Freddy Nock: «Sein gebrochenes Herz hat es in dieser Welt leider nicht mehr ausgehalten»
Schock, Trauer, Unverständnis. Diese Gefühle hat die Nachricht über den Tod des bekannten Hochseilartisten Freddy Nock seit vergangenem Donnerstag ausgelöst. Der 59-Jährige wurde am Mittwoch tot in seiner Wohnung in Uerkheim aufgefunden, wie die Kantonspolizei Aargau gegenüber unserer Zeitung bestätigte.
Am Donnerstag und Freitag haben sich bereits diverse Weggefährten Nocks zu dessen Tod geäussert. So sagte etwa Schausteller Andreas Bauer gegenüber dem Fernsehsender Tele M1: «Er hat bei mir im Wohnwagen geschlafen, hatte da sein Plätzchen.» Trotz der traurigen Umstände wolle er die schönen Momente mit dem Hochseilartisten in Erinnerung behalten.
Kindern äussern sich in den sozialen Medien
Am Samstag sorgt ein Post auf Instagram für Aufsehen. Dieser wurde auf dem Profil von Freddy Nock veröffentlicht. Geschrieben haben den Beitrag seine Kinder. Sie fragen sich, wie man ein ganzes Leben in ein paar wenige Zeilen packen und aufschreiben könne.
Sie tun es mit den Worten: «Papa war vieles. Er war ein Vater, ein Sohn, ein Grossvater, ein Ehemann, ein Freund, ein Vertrauter, ein Macher, ein Anführer und ein Mentor. Diese Liste ist grenzenlos, wie auch seine Leidenschaft auf dem Hochseil. Er hat mit seinem einzigartigen Talent unendlich vielen Menschen den Atem geraubt und als Extremhochseilartist ein Statement gesetzt, dass jeder Traum grenzenlos ist.»
Allerdings seien die vergangenen Jahre für ihren Vater sehr schwer gewesen, hätten ihm die Kräfte geraubt, schreiben die Kinder, da er viel Missgunst und Leid habe ertragen müssen.
Freddy Nock stand im Herbst 2020 vor Gericht. Obwohl ihn das Aargauer Obergericht vom Vorwurf der versuchten vorsätzlichen Tötung seiner Ex-Frau freisprach, habe dieser Fall schwer auf ihm gelastet, sagt sein ehemaliger Manager Ferris Bühler am Freitag gegenüber Tele M1: «Niemand wollte ihn mehr als Werbeträger nutzen, niemand wollte ihn buchen oder mit ihm zusammenarbeiten.»
Familie will Zeit zum Trauern haben
Zurück zu den Kindern und deren Beitrag auf Instagram. Sie schreiben weiter: «Wir wissen, dass es Fragen zu seiner Todesursache gibt, was auch für uns verständlich ist. Sein gebrochenes Herz hat es in dieser Welt leider nicht mehr ausgehalten.» Zu Einzelheiten würden sie sich nicht weiter äussern. Sie bitten um Verständnis und um Zeit, im engsten Familienkreis zu trauern. Die Kinder des Verstorbenen vergessen aber auch nicht, allen für die Anteilnahme zu danken.
Sie wünschen ihrem Vater eine gute letzte Reise und schreiben: «Papa, wir wünschen dir einen tollen letzten Lauf und hoffen du hörst deinen Applaus.» Den Beitrag schliessen sie mit Nocks Lebensmotto: «The sky is the limit.» (cri)