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Tödlicher Unfall: Aargauer am Steuer konsumiert Lachgas, bis er bewusstlos wird – nun kommt er vor Gericht

Sie wollten einen lustigen Abend verbringen, doch dieser endete für einen jungen Mann tödlich. Vor gut drei Jahren fuhren die Kollegen von Basel nach Bern. Gemeinsam konsumierten sie Lachgas, bis der Fahrer das Bewusstsein verlor und verunfallte – so die Anklage. Jetzt ist klar: Der Fahrer war ein 21-jähriger Aargauer.

Eine Autofahrt unter Freunden endet im Jahr 2021 tödlich. Auf der Autobahn A2 bei Arisdorf BL verliert der Fahrer eines Mercedes AMG unter Einfluss von Lachgas die Kontrolle über das Auto. Der Beifahrer stirbt beim Unfall, die vier weiteren Insassen, inklusive Fahrer, verletzen sich teilweise schwer. Die Staatsanwaltschaft Baselland erhob Mitte März 2024 Anklage gegen den heute 21-jährigen Fahrer.

Nun berichtet der «Blick» mit Verweis auf die Anklageschrift: Beim Fahrer handelt es sich um einen jungen Mann aus dem Kanton Aargau. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm darin vorsätzliche Tötung, mehrfach teilweise schwere Körperverletzung, Fahren in fahrunfähigem Zustand sowie pflichtwidriges Verhalten nach dem Unfall vor. Die Mindeststrafe für eine vorsätzliche Tötung sind 5 Jahre Freiheitsstrafe. Er muss sich ab dem 19. März vor dem Strafgericht in Muttenz verantworten. Das Urteil wird am 27. März erwartet. Für den Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.

Konsum von Lachgas ist legal

Der Konsum von Lachgas ist legal. Es wird als Partydroge missbraucht und ist beispielsweise als Treibmittel für Rahmbläser relativ einfach erhältlich. Der euphorisierende Rausch ist dem von Alkohol nicht unähnlich, hält aber weniger lange an. Die Wirkung setzt nach ein bis zwei Minuten ein. Der Rausch dauert zirka fünf Minuten.

Unbedenklich ist der Konsum von Distickstoffmonoxid, so die chemische Bezeichnung von Lachgas, allerdings nicht, vor allem wenn man es länger, etwa über zehn Minuten, einnimmt. «Die Sauerstoffsättigung sinkt, was zu neurologischen Schäden im Hirn führen kann», sagt der Aarauer Zahnarzt Omar Melke zum Fernsehsender Tele M1. Lachgas wurde und wird zum Teil heute noch in der Zahnmedizin als Narkosemittel verwendet.

Problematik Lachgas ist auch im Kanton Aargau bekannt

«Die Problematik mit Lachgas kennen wir auch», sagt Dominic Zimmerli, Sprecher der Kantonspolizei Aargau. Die Erfahrungen beschränkten sich in der Regel aber auf Jugendliche oder junge Erwachsene, die Lachgas im privaten Rahmen konsumieren würden.