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«Wir mussten bei null anfangen» – Bergrennen Reitnau kehrt nach 5-jähriger Pause zurück

Seit 2019 hat es kein Bergrennen in Reitnau mehr gegeben. Der Grund ist einfach: Das Geld hat gefehlt. Am Sonntag feiert der Anlass nun sein Comeback. Der Vereinspräsident erklärt, mit welchen Hürden sie zu kämpfen hatten.

«Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir die Möglichkeit bekommen, die Reitnauer Bergrenn-Tradition weiterführen zu können», heisst es auf der Vereinswebsite. Dass Reitnau auf sein Bergrennen stolz ist, zeigt aber nicht nur ein Blick auf die Homepage, auch der Vereinspräsident findet klare Worte für das Comeback:

«Wir wollten den Event zurück im Dorf haben, weil es eine Traditionsveranstaltung ist und wir damit aufgewachsen sind», sagt Marc Buchser, Vereinspräsident Bergrennen Reitnau.Den Traditionsanlass wieder zum Leben zu erwecken, sei jedoch kein Zuckerschlecken gewesen.

Als 2019 das letzte Rennen stattfand, war noch der Automobil Club der Schweiz (ACS) Organisator. «Wir haben das jetzt ganz neu gemacht. Wir haben wirklich bei null angefangen», sagt der jetzige Veranstalter.

Über 200 Helferinnen und Helfer sind für das kommende Rennen im Einsatz. Rund 100 Personen alleine sind vom Verein Bergrennen Reitnau. Dieser erhält aber auch Unterstützung: «Equipe Bernoise, der grösste Motorsportverein der Schweiz, ist Mitorganisator und Partnerverein. Ohne ihn hätten wir es gar nicht organisieren können», erklärt Buchser.

Festzelt-Problem

Marc Buchser und sein Verein mussten auch bei den Vereinsbeizli neu anfangen. Traditionell gab es am Bergrennen ein Festzelt, Betreiberinnen und Betreiber für das diesjährige Rennen zu finden, sei schwierig gewesen: «Früher wurde das immer vom Reitnauer Männerchor organisiert. Dieser hat sich aber 2023 aufgelöst. Wir konnten niemanden aus der Region finden, der das jetzt übernimmt», führt Buchser aus.

1965 hatte das Rennen klein als Bergslalom von Reitnau begonnen und mauserte sich im Laufe der Zeit zu einem wahren Grossanlass.
Archivbild : André Albrecht (2019)

Grund für die schwere Suche sei, dass es zum einen sehr kurzfristig gewesen sei und zum anderen bereits viele andere Events wie Turnfeste oder Jodlerfest in der Region am selben Wochenende stattfänden. «Wir konnten das Festzelt nun aber dank unseres Partnervereins Equipe Bernoise organisieren. Für das nächste Jahr wollen wir aber wieder einen Verein aus der Region dafür finden», hält Buchser fest.

Veranstaltung steht nichts mehr im Weg

Dank des Partnervereins, Bewilligungen der Gemeinde und Landbesitzern, Helferinnen und Sponsoren stehe dem Revival des Bergrennens also nichts mehr im Weg: «Wir sind froh, können wir dank all dieser Leute das Rennen zurück ins Dorf bringen», fügt der Vereinspräsident an.

Das Comeback startet bereits am Freitagabend. Dann aber noch ohne Rennautos, aber mit dem Sommernachtsfest: «Das sind zwar zwei verschiedene Geschäfte, und sie laufen eigentlich getrennt. Aber für viele Leute gehört das Fest einfach zum Rennen dazu», sagt Buchser. Am Sonntag findet dann das Rennen statt.

Mindestens 3000 Besucherinnen und Besucher sind nötig

Dass das Rennen überhaupt eingestellt wurde, lag an fehlenden finanziellen Mitteln. Damit das diesjährige Rennen kein monetäres Fiasko wird, brauche es viele Besucherinnen und Besucher. Die Anzahl hänge aber stark vom Wetter ab: «Bei trockenem Wetter könnte es bis zu 10’000 Zuschauer geben, bei Regenwetter rechnen wir aber eher mit 3000», so Buchser.

3000 Zuschauer seien das Mindeste, was der Verein benötigt. «Wir wollen den Event nächstes Jahr gerne wieder durchführen und für das brauchen wir diese Zuschauereinnahmen», sagt er weiter. Am kommenden Sonntag wird sich also zeigen, ob eine Wiederdurchführung nächstes Jahr infrage kommt.