«Das ist kein Lausbubenstreich mehr»: Unbekannte sacken «Spenden» für den FC Aarburg ein
Sie ziehen um die Häuser und sammeln Spenden für einen guten Zweck – eine pauschale Unterstützung für den FC Aarburg, der jährlich einen Sponsorenlauf organisiert. Das zumindest ist die Geschichte, die der ahnungslosen Bevölkerung erzählt wird. Gesammelt wird dabei bares Geld, jedoch ohne Kenntnis des lokalen Fussballvereines.
Die Masche scheint lukrativ zu sein: Bereits vor zwei Jahren erbeuteten Unbekannte in der Nachbarschaft von Aarburg mehrere hundert Franken. Dies, obwohl der Verein 2021 noch nicht einmal einen Sponsorenlauf organisiert hatte.
Im September 2021 bestätigten mehrere Anwohnende sowie der Vizepräsident des FC Aarburg, Jérôme Wehrli, den Vorfall gegenüber dem Regionalsender Tele M1. Für ihn war klar: «Das ist kein Lausbubenstreich mehr, das ist Betrug. So etwas darf nicht passieren.»
Zwei Jahre später wieder dieselbe Masche
Vergangenen Samstag, einen Tag vor dem diesjährigen Sponsorenlauf, verbreitete der Vorstand des FC Aarburg auf Facebook wieder dieselbe Meldung wie vor zwei Jahren. Sie hätten von einigen Bewohnern und Bewohnerinnen Aarburgs mitbekommen, dass wieder Jugendliche unterwegs seien und «Spenden» sammeln würden.
Jérôme Wehrli erklärt auf Anfrage: «Der Vorstand hat sich bewusst dazu entschieden, keine Barbeträge mehr anzunehmen. Wir versenden nur noch Rechnungen nach dem Sponsorenlauf, um der Betrugsmasche vorzubeugen.» Dies habe man explizit bereits im Mai so vermeldet.
Wie viele Personen betrogen worden sind, ist bisher unklar. Mindestens eine Person habe den jugendlichen Betrügern wieder Geld gegeben.
Kritisch hinterfragen und besser per Rechnung bezahlen
Bei der Polizei gingen bezüglich der diesjährigen Betrugsmasche keine Meldungen oder Anzeigen ein, berichtet der Mediensprecher der Aargauer Kantonspolizei, Bernhard Graser, auf Anfrage. Bei Spendenanfragen direkt vor der Haustür dürfe man ruhig etwas kritischer sein und nach einem Nachweis fragen. Am besten solle man per Rechnung an die korrekte Adresse einbezahlen, anstatt direkt Bargeld zu geben.
Der FC Aarburg bedauert, dass es wieder zu solch einem Vorfall gekommen ist. Man wolle die Bevölkerung nächstes Jahr noch besser informieren, damit auch sicher niemand falschen Spendensammlern Bargeld gebe.