Trotz Steuerfusserhöhung rechnet der Finanzplan bis und mit 2025 mit negativen Abschlüssen
Die Gemeinde Vordemwald macht finanziell schwierige Zeiten durch. Am Mittwoch hat der Gemeinderat hat das Budget 2024 publiziert. Dieses rechnet mit einem betrieblichen Aufwand von rund 7 Millionen Franken und ist im Vergleich zum Budget 2023 um rund 0,4 Millionen Franken höher. In der Mitteilung hält die Behörde fest, dass der Finanzplan – trotz Steuerfusserhöhung – bis und mit 2025 mit negativen Abschlüssen rechnet. «Ab 2026 sind wieder positive Ergebnisse prognostiziert», heisst es. Der Souverän habe mit der Steuerfusserhöhung die Ertragsbasis für die bevorstehenden Investitionen geschaffen. «Der Gemeinderat wird als weitere Massnahme ein Strukturpaket für 2025 vorbereiten, um den finanziellen Druck zusätzlich zu mildern», so die Exekutive.
Die Mehrkosten im Jahr 2024 seien hauptsächlich beim Sach- und übrigen Betriebsaufwand (plus 0,15 Millionen Franken) und Transferaufwand (plus 0,2 Millionen Franken) zu finden, heisst es in der Mitteilung. «Der Unterhalt bei den Strassen und Liegenschaften sowie die Anschaffungen, welche im Budget 2023 reduziert beziehungsweise aufgeschoben wurden, sind im Budget 2024 wieder vorgesehen.» Beim Transferaufwand seien die wesentlichen Mehraufwendungen bei der gesetzlichen wirtschaftlichen Hilfe und den Schulgeldern an die Oberstufe prognostiziert. Der Transferaufwand umfasst mit rund 3,9 Millionen Franken oder 55 Prozent die grösste Ausgabenposition am Gesamtaufwand.
Mehr Finanzausgleich wegen sinkender Steuerkraft
Der betriebliche Ertrag wird mit rund 6,5 Millionen Franken prognostiziert. Gegenüber dem Vorjahresbudget werde mit rund 0,3 Millionen Franken Mehrertrag gerechnet, heisst es weiter. Der höhere Ertrag werde bei den Einkommens- und Vermögenssteuern mit rund 0,2 Millionen Franken prognostiziert und mit der Entwicklung der aktuellen Zahlen sowie der steigenden Anzahl Steuerpflichtigen begründet. «Ausserdem kann die Gemeinde aufgrund der sinkenden Steuerkraft mit mehr Finanzausgleich rechnen», hält der Gemeinderat fest.
Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit weist einen Verlust von 0,5 Millionen Franken aus. Mit dem Gewinn
aus dem Finanzierungsergebnis von 0,2 Millionen Franken beträgt das operative Ergebnis minus 0,3 Millionen Franken.
Die Nettoschuld nimmt zu auf 1700 Franken pro Einwohnerin und Einwohner
Der Investitionsbedarf für das Budget 2024 beträgt netto rund 0,3 Millionen Franken. Die Selbstfinanzierung beträgt rund 0,2 Millionen Franken oder 75 Prozent. Ein Selbstfinanzierungsgrad von unter 100 Prozent führt zu einer Neuverschuldung. Liegt der Wert über 100 Prozent, können Schulden abgebaut werden. In die Verkehrsinfrastruktur, so die Pläne, werden 142’000 Franken investiert. Darin enthalten sind der Strassenausbau K233 Vordemwald-Strengelbach – inkl. Beleuchtung, die Belagsanierung an der Leimstrasse und Däntschgass und die dritte Etappe Erweiterung der Tempo-30-Zonen.
Im Bereich Bildung ist für die Machbarkeitsstudie des Schulraumbedarfs ein Planungskredit von 50’000 Franken vorgesehen. «Der Finanzierungsfehlbetrag von rund 0,1 Millionen Franken führt zu einer Zunahme der Nettoschuld», heisst es in der Mitteilung. Diese beträgt per Ende 2024 voraussichtlich rund 3,4 Millionen Franken oder 1700 Franken pro Einwohnerin und Einwohner.
Wegen Bautätigkeit rechnet Gemeinde mit mehr Anschlussgebühren
Die Abwasserbeseitigung weist einen Aufwandüberschuss von 62‘200 Franken aus. Es sind Investitionen im Umfang von 185‘000 Franken geplant. «Die Investitionen sind für die Inlinersanierung am Fliederweg, die Zustandsaufnahmen der privaten Hausanschlussleitungen und für Kanalisationssanierungen Mittlere Priorität vorgesehen», heisst es in der Mitteilung der Gemeinde. «Aufgrund der erwarteten Bautätigkeit wird
mit mehr Anschlussgebühren gerechnet.» Das Ergebnis aus der Investitionsrechnung beträgt 35’000 Franken. Bei einer Selbstfinanzierung von 15’800 Franken resultiert ein Finanzierungsfehlbetrag von 19’200 Franken. Das Vermögen per Ende Dezember 2024 beträgt voraussichtlich 1,4 Millionen Franken. Der Eigenwirtschaftsbetrieb Abfall schliesst mit einem kleinen Ertragsüberschuss von 600 Franken ab. Das mutmassliche Vermögen per Ende Jahr 2024 beträgt rund 61’000 Franken.
Das Budget 2024 der Ortsbürgergemeinde kann mit einem Ertragsüberschuss von 42’100 Franken
(Vorjahr: 58’300 Franken) abschliessen. Die Ortsbürgergemeinde hat keine Investitionen geplant.