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UBS-Studie: Trotz AHV-Reform bleibt Finanzierungslücke gross

Die vom Parlament aufgegleiste AHV-Reform würde laut der UBS eine Verbesserung bringen. Doch die Kosten würden die Jüngeren tragen. Zudem bliebe die Finanzierungslücke trotz Reform weiterhin gross.

Die Schweiz steht vor einem Problem: Bis 2040 gibt es mehr Senioren als Personen im Erwerbsalter. Dadurch steht die Altersvorsorge vor einem Finanzierungsproblem, weil die Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Bundesrat und Parlament wollen das Problem mit der Reform AHV 21 beheben. Diese sieht unter anderem eine Erhöhung des Rentenalters für Frauen auf 65 Jahre vor und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,4 Prozentpunkte.

Eine am Donnerstag veröffentlichte Studie der UBS und des Forschungszentrums Generationenverträge der Universität Freiburg im Breisgau zeigt nun: die Erhöhung des Frauenrentenalters und der Mehrwertsteuer würden die aktuelle Finanzierungslücke der AHV um etwa 37 Prozentpunkte reduzieren.

Allerdings bestünde nach wie vor eine grosse Lücke von 90 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP), heisst es. Denn gemäss der UBS übersteigen derzeit die Rentenversprechen die künftigen Einnahmen um etwa 126 Prozent des BIP. Das entspräche zirka 900 Milliarden Franken. Unter Berücksichtigung des Ausgleichsfonds, das ein Vermögen von fast 50 Milliarden Franken umfasst, bleibe immer noch eine Lücke von etwa 120 Prozent des BIP.

Jüngere Zahlen die Zeche für die Reform

Ein weiteres Problem besteht laut den Autoren darin, dass die Kosten der Reform auf den Schultern der jüngeren Bevölkerung lastet. «Verteilungspolitisch problematisch ist insbesondere die vorgesehene Mehrwertsteuererhöhung, die als Anteil am Einkommen vorwiegend einkommensschwache sowie junge Haushalte trifft», heisst es im Bericht.

Zudem sei zu Bedenken, dass auf die künftigen Generationen weitere Kosten zukommen in den Bereichen Gesundheit, Pflege, Klimawandel und Biodiversität. Deshalb plädieren die Autoren für zusätzliche Reformen bei der Altersvorsorge. Diese sollen «verteilpolitisch fairere, schneller implementierte und langfristig wirksame Lösungen bringen».

Mögliche Massnahmen, mit denen sich die Pensionierten an der Sanierung beteiligen könnten, wären beispielsweise eine Verkürzung der Rentenbezugszeit, eine Reduktion der Renten oder eine temporäre Dämpfung der AHV-Rentenanstiege. Zu den Massnahmen, welche vor allem die Jungen belasten, zählen nebst der Anhebung der Mehrwertsteuer und der AHV-Beitragssätze die Finanzierung der AHV über den Staatshaushalt oder Gewinne der Nationalbank .

Letztere Massnahme befürworten die Gewerkschaften, die eine entsprechende Initiative lanciert haben. Bürgerliche Kreise um den Zürcher SVP-Nationalrat Alfred Heer wollen ebenfalls die Gewinne der Nationalbank aus den Negativzinsen in die AHV fliessen lassen. Gleichzeitig sollen aber die jährlichen Beiträge an den Bund in gleicher Höhe gekürzt werden. (dpo)