Ein Gewerbe- und viele Wohnbauprojekte – so steht es um die aktuellen Bauprojekte
«Gesundes Wachstum für Uerkheim, welches durch die bestehenden Infrastrukturanlagen verkraftet werden kann.» Das kündigte der ehemalige Gemeindeschreiber von Uerkheim, Hans Stadler, vor ziemlich genau einem Jahr an.
Und genau dieses Wachstum braucht die Gemeinde auch, hiess es Anfang Februar im Steuerabschluss von Uerkheim. Der Gemeinderat erwähnte dort eine Schwachstelle bei den Gemeindesteuern, im Speziellen bei den Einkommens- und Vermögenssteuern. Daher sei es umso wichtiger, dass geplante Wohnbau- sowie auch gewerbliche Projekte realisiert werden können.
Die gewerblichen Projekte sind schnell aufgezählt, davon hat Uerkheim im Moment nämlich eines. Da ist dafür gerade Bewegung drin: An der Dorfstrasse soll ein neuer Gewerbepark realisiert werden, Bauherrin ist die Gewerbeboxen AG. Auf der grünen Wiese sollen 18 zwei- und acht einstöckige Räume mit 106 beziehungsweise 66 Quadratmetern Fläche gebaut werden, laut Website als Gewerbefläche, Hobbyraum, Werkstatt, Büro, Lager oder Abstellplatz nutzbar. Dazu kommen 54 Parkplätze. Die Baubewilligung wurde bereits Anfang November erteilt, die Gewerbeboxen AG erklärt auf Anfrage, man habe mit den Bauarbeiten inzwischen begonnen.
Apropos Gewerbe: Dieser Tage verkündete das letzte Restaurant im Dorf, die «Sonne», man mache im Juli den Laden dicht, und zwar für immer. Im Dorf ist allerdings die Hoffnung gross, dass das Restaurant früher oder später unter neuer Führung wieder eröffnet wird.
«Sommerhalde» in drei Etappen
Wohnbauprojekte sind in Uerkheim gerade mehrere in Arbeit. So zum Beispiel am Hang oberhalb der Hinterwilerstrasse, da entsteht die Siedlung «Sommerhalde», eine Terrassenwohnungssiedlung mit 43 Wohnungen und drei Ateliers, in drei Bauetappen. An der Ecke Eihubelweg/Baumattstrasse wurden zwölf Wohnungen in der ersten Bauetappe bereits gebaut – und laut Architekt Josef Blättler auch bezogen. Die Nachfrage sei derzeit sogar grösser als das Angebot, fügt er an: «Wir haben schon drei Reservationen für zukünftige Wohnungen – sobald die Verträge von Notar zurückkommen, werden sie verkauft.»
Folglich beginnt nun der Bau der zweiten Etappe der «Sommerhalde» – laut Blättler wurde die gesamte Siedlung in einem Baugesuch bewilligt. Die Uerkner Firma Heiniger AG wurde mit dem Aushub der Baugrube beauftragt. Die Arbeiten sollen Anfang März losgehen, bestätigt Firmenchef Dani Heiniger. Die Bauzeit beträgt laut Blättler mindestens eineinhalb Jahre: «Eigentlich realisieren wir nun eine Halbetappe mit 16 Wohnungen. Stossen die aber auf genug Interesse, können wir eine weitere Reihe mit acht Wohnungen anhängen.» Und schliesslich sollen dereinst mit der dritten Etappe bis 2026 noch einmal zwei Reihen à fünf Wohnungen gebaut werden, alle mit der gleichen Architektur, alle im selben Ausbaustandard.
Uerkenblick für junge Familien
Eine weitere Siedlung ist beim Bodenacker in Planung. Dort will die Firma Uerkenblick AG eine Wohnüberbauung mit elf Doppeleinfamilienhäusern und einer Tiefgarage bauen, die Baukosten sollen dereinst rund 14 Millionen Franken betragen. Die 22 5,5-Zimmer-Attikawohnungen, mit direktem Zugang zur Tiefgarage und viel Grünfläche, werden planmässig vermietet und richten sich hauptsächlich an Familien und Paare. Michael Seibert, Geschäftsführer und Mitinhaber der Uerkenblick AG, erklärt: «Meiner Familie und mir geht es gut und wir sind mit einem schönen Haus gesegnet. Dieses Gefühl wollen wir auch anderen Familien ermöglichen.»
Durch die Überlastung der Bauverwaltung Zofingen sei der im Juni 2022 eingereichte Gestaltungsplan noch nicht genehmigt. Die Bauverwaltung habe aber gerade diese Woche eine zeitnahe Antwort in Aussicht gestellt. «Sobald die Freigabe erteilt wurde beziehungsweise wir Anpassungsvorschläge haben, werden wir diese erarbeiten, mit der Nachbarschaft besprechen und dann das Baugesuch eingeben.» Ziel sei es, mit den Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen zu können.
«Vivo Libero» für die Älteren
Die Überbauung «Vivo Libero» wurde auf dem Areal des ehemaligen Schützenhauses realisiert, der Schweizermatten. Dort hat die Firma Acama Immobilien zwei Mehrfamilienhäuser mit zehn Eigentumswohnungen (vier 2,5-, vier 3,5- und zwei 4,5-Zimmer-Wohnungen) und zwölf Mietwohnungen (sieben 2,5- und fünf 3,5-Zimmer-Wohnungen) gebaut. Die Eigentumswohnungen sind jetzt auf dem Markt, der Erstbezug der Mietwohnungen ist auf Mitte 2023 geplant.
Die Wohnungen sind besonders für Menschen im höheren Alter ausgelegt. So wirbt die Firma mit einem Concierge-Service, mit einem Friseur, mit Pflegepersonal und mit weiteren Dienstleistungen, die man als Bewohnerin oder Bewohner dort in Anspruch nehmen kann. Damit sollen vor allem die Senioren im Dorf behalten werden können – mangels altersgerechter Wohnungen siedeln diese derzeit häufig in andere Gemeinden um.